Bei den Kommunalwahlen in England zeichnen sich Verluste für die Konservativen und die Labour-Partei ab. Es sei eine schwierige Nacht für die Tories gewesen, aber auch kein guter Abend für Labour, sagte Greg Hands, Tory-Abgeordneter im Unterhaus, im Dlf. Die Tories hätten mehr zu verlieren, weil sie 2014 ein so gutes Wahlergebnis erzielt hatten, sagt er. Er geht davon aus, dass der Brexit diese Wahl beeinflusst habe. "Die Ergebnisse waren unterschiedlich", sagte Hands. In Orten, in denen mehr Remainer lebten, hätten die Tories einen schlechten Abend gehabt. Aber im Norden von England habe die Labour-Partei starke Verluste hinnehmen müssen. Es hätte aber noch schlimmer sein können für die Tories, sagt er.
Gespräche mit Labour gehen weiter
"Ich denke, die erste Konsequenz ist wahrscheinlich, dass die Tage von Theresa May gezählt sind", sagte Hands. "Ich denke, sie wird in den kommenden Monaten, vielleicht auch Wochen, zurücktreten". Er geht aber davon aus, dass May erst die Europawahl abwarten werde. Auch viele Tories erwarteten, dass die Partei nach der Wahl eine neue Führung bekomme.
Die Partei sei zwar gespalten, aber nicht in zwei gleich große Teile. Eine Mehrheit habe für das Brexit-Abkommen gestimmt. "Aber die Verhandlungen mit der Labour-Partei gehen jetzt weiter", sagte Hands. Auch Labour habe heute Nacht bei der Kommunalwahlen verloren. "Vielleicht werden sie jetzt denken, das ist schlecht, die Wähler haben uns auch bestraft." Er hofft, dass diese Situation Tories und die Labour-Partei an einen Tisch bringen wird, um über ein gutes Brexit-Abkommen zu beraten.
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