Das Manöver sei besser verlaufen als geplant, sagte der Leiter des Kontrollzentrums in Darmstadt, Simon Plum. Dadurch seien bis zu 150 Kilogramm Treibstoff gespart worden, sodass die Sonde nun dichter an Ganymed heranfliegen oder die Mission verlängert werden könne.
Ziel des Vorbeiflugs war nach Angaben der ESA, die Flugbahn von "Juice" im Weltraum zu ändern, indem die Schwerkraft des Mondes und dann der Erde genutzt wurde, um die Geschwindigkeit und die Richtung des Raumfahrzeugs zu ändern. Es war vor der Erdannäherung in einer Höhe von rund 750 Kilometern am Erdtrabanten vorbeigeflogen.
Nähe zur Erde bietet Chancen
Das Passieren der Erde in so geringer Entfernung war für die ESA aus einem weiteren Grund interessant. "Der Zeitpunkt und Ort dieses doppelten Vorbeiflugs ermöglicht es uns, das Verhalten der Juice-Instrumente gründlich zu studieren", sagte Operationswissenschaftlerin Claire Vallat.
Die ESA bezeichnete den Vorbeiflug von "Juice" (JUpiter ICy moons Explorer) im Vorfeld als große Herausforderung, die noch keine andere Weltraummission geflogen ist. Die Befürchtung der Experten vor dem Manöver: Der kleinste Fehler könnte den Satelliten vom Kurs abbringen und das Ende der Mission zur Folge haben.
Blick auf Jupitermonde
"Juice" soll ab 2031 die Jupitermonde Europa, Kallisto und Ganymed untersuchen. Fachleute gehen davon aus, dass sich dort unter einem kilometerdicken Eispanzer Wasser befindet - und damit auch mögliche Voraussetzungen für Leben. Die Mission am Gasriesen Jupiter soll bis voraussichtlich 2035 dauern.
Diese Nachricht wurde am 21.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.