Es ging ganz schnell. Kaum hatte M.DuMont Schauberg den Berliner Verlag gekauft, konnten aufmerksame Leser feststellen, dass Autoren der "Berliner Zeitung" nun auch für die "Frankfurter Rundschau" schrieben. Was der Qualitätspresse recht, sollte dem Boulevard billig sein. Ob "Hamburger Morgenpost", "Kölner Express" oder "Berliner Kurier": Länge und Machart der Artikel würden angepasst, um besser austauschbar zu sein. Dies schrieb die "taz" Anfang Mai und bekam eine Gegendarstellung aus dem Hause DuMont Schauberg - zu einem Teilaspekt. Es sei niemals von oben angeordnet worden, einen "Express"-Kommentar in die "Hamburger Morgenpost" zu übernehmen. Konfektion in Teilen ja, aber kein Zwang, so betont auch Vorstand Konstantin Neven DuMont im Bezug auf seine Qualitätszeitungen. Der Austausch von Inhalten, der nun systematisch angegangen werde, bedeute nicht, dass die einzelnen Titel nun nicht mehr unterscheidbar würden, weil
"jede Redaktion auch noch ein eigenes Mantelressort hat und auch einen Newsdesk, wo dann letztendlich die Zeitung und die Online-Auftritte dann produziert werden und die freie Wahl haben, eben das, was dort produziert wird, in die jeweiligen Angebote zu heben und die jeweiligen regionalen Kompetenzen, denn wir sind ja in erster Linie auch ein Regionalzeitungsverlag, wobei natürlich die überregionalen Geschichten auch eine sehr wichtige Rolle spielen."
Der Zeitungswissenschaftler Horst Röper sieht diese Form der Zusammenarbeit allerdings skeptischer:
"Diese Form der Syndikation, also der Kooperation über Zeitungsgrenzen hinweg, zwischen unterschiedlichen Redaktionen, kann auch der Einstieg sein in Rationalisierungen, das heißt also wenn später einmal die Redaktionen, die Einzelredaktionen gekürzt werden im Personalbestand, oder im finanziellen Bestand, dann bleibt ihnen ja nichts anderes als sich dieses Pools zu bedienen und damit haben wir natürlich eine Vereinheitlichung der Zeitungen."
Doch nicht nur Artikel, auch die redaktionellen Leitungsfunktionen werden im Haus DuMont zur Zeit munter getauscht. Uwe Vorkötter beispielsweise, bislang Chefredakteur der immer noch nicht rentablen "Frankfurter Rundschau", geht zurück zur "Berliner Zeitung". Mehr noch: Er wird Beauftragter für eine stärkere Kooperation der beiden Blätter. Gerade aus einer engeren Zusammenarbeit, unter anderem mit gemeinsamen Reporterpools, erwartet Konstantin Neven DuMont eine Qualitätssteigerung:
"Letztendlich soll diese Zusammenarbeit auch die Journalisten in die Lage versetzen, auch mehr Zeit zu haben, Geschichten auch zu recherchieren, auch exklusive, investigative, um eben auch gesellschaftliche Missstände aufzudecken und die dann bekannt zu machen."
Exklusive Beiträge, also mehr Journalismus, allerdings von weniger Journalisten. Denn Synergien machen wirtschaftlich nur dann Sinn, wenn sie auch zu Einsparungen führen. Zur Zeit versucht der DuMont-Schauberg-Verlag seinen Mitarbeitern eine freiwillige Trennung schmackhaft zu machen. Abfindungen mit einem Sockelbetrag von 65.000 Euro, Möglichkeit zur Teilzeitarbeit und großzügige Gewährung von Sabbatjahren. Für den Berliner Verlag wurde ein Einstellungsstopp verhängt. Die Werbekrise, so Neven DuMont, zwinge zu solchen Maßnahmen. Betriebsbedingte Kündigungen wolle man jedoch vermeiden, um nicht zu demotivieren.
In den DuMont-Redaktionen in Köln, Berlin, Frankfurt, Hamburg und Halle herrscht angespannte Erwartung und in Teilen Resignation, vor allem bei der schon durch viele Sparrunden gebeutelten "Frankfurter Rundschau". Sie hat nun mit der selbstbewussten Redaktion der "Berliner Zeitung" die Konkurrenz im eigenen Haus.
"jede Redaktion auch noch ein eigenes Mantelressort hat und auch einen Newsdesk, wo dann letztendlich die Zeitung und die Online-Auftritte dann produziert werden und die freie Wahl haben, eben das, was dort produziert wird, in die jeweiligen Angebote zu heben und die jeweiligen regionalen Kompetenzen, denn wir sind ja in erster Linie auch ein Regionalzeitungsverlag, wobei natürlich die überregionalen Geschichten auch eine sehr wichtige Rolle spielen."
Der Zeitungswissenschaftler Horst Röper sieht diese Form der Zusammenarbeit allerdings skeptischer:
"Diese Form der Syndikation, also der Kooperation über Zeitungsgrenzen hinweg, zwischen unterschiedlichen Redaktionen, kann auch der Einstieg sein in Rationalisierungen, das heißt also wenn später einmal die Redaktionen, die Einzelredaktionen gekürzt werden im Personalbestand, oder im finanziellen Bestand, dann bleibt ihnen ja nichts anderes als sich dieses Pools zu bedienen und damit haben wir natürlich eine Vereinheitlichung der Zeitungen."
Doch nicht nur Artikel, auch die redaktionellen Leitungsfunktionen werden im Haus DuMont zur Zeit munter getauscht. Uwe Vorkötter beispielsweise, bislang Chefredakteur der immer noch nicht rentablen "Frankfurter Rundschau", geht zurück zur "Berliner Zeitung". Mehr noch: Er wird Beauftragter für eine stärkere Kooperation der beiden Blätter. Gerade aus einer engeren Zusammenarbeit, unter anderem mit gemeinsamen Reporterpools, erwartet Konstantin Neven DuMont eine Qualitätssteigerung:
"Letztendlich soll diese Zusammenarbeit auch die Journalisten in die Lage versetzen, auch mehr Zeit zu haben, Geschichten auch zu recherchieren, auch exklusive, investigative, um eben auch gesellschaftliche Missstände aufzudecken und die dann bekannt zu machen."
Exklusive Beiträge, also mehr Journalismus, allerdings von weniger Journalisten. Denn Synergien machen wirtschaftlich nur dann Sinn, wenn sie auch zu Einsparungen führen. Zur Zeit versucht der DuMont-Schauberg-Verlag seinen Mitarbeitern eine freiwillige Trennung schmackhaft zu machen. Abfindungen mit einem Sockelbetrag von 65.000 Euro, Möglichkeit zur Teilzeitarbeit und großzügige Gewährung von Sabbatjahren. Für den Berliner Verlag wurde ein Einstellungsstopp verhängt. Die Werbekrise, so Neven DuMont, zwinge zu solchen Maßnahmen. Betriebsbedingte Kündigungen wolle man jedoch vermeiden, um nicht zu demotivieren.
In den DuMont-Redaktionen in Köln, Berlin, Frankfurt, Hamburg und Halle herrscht angespannte Erwartung und in Teilen Resignation, vor allem bei der schon durch viele Sparrunden gebeutelten "Frankfurter Rundschau". Sie hat nun mit der selbstbewussten Redaktion der "Berliner Zeitung" die Konkurrenz im eigenen Haus.