Die Konferenz untersuche die Frage, wie vergleichbar Kulturgutverlagerungen von der Antike bis zur heutigen Zeit sind. Welche Arten von Wissen, von Texten, Bildern und Filmen die einzelnen Kulturen zu diesem Thema produziert haben. "Wichtig ist es festzustellen, dass was wir heute für ganz aktuell halten, auch schon in der Vergangenheit thematisiert und diskutiert worden ist", sagte Bénédicte Savoy, Leiterin des Fachgebiets "Kunstgeschichte der Moderne" an der Technischen Universität Berlin, die die Konferenz organisiert hat.
"Phantomschmerz des Verlusts"
Das Erinnern von Verlusten sei in unterschiedlichen Kulturen und Zeiten sehr ähnlich. Oft gebe es Phantomschmerzen und Sockel oder Wände, die einst Kunstwerke trugen, blieben zur Erinnerung an den Verlust frei. Dafür sei Italien ein Beispiel, wo Napoleon viele Kunstwerke hatte abtransportieren lassen.
"Maßstäbe für die Zukunft entwickeln"
Die Forschung interessiere sich aber auch dafür, wie Gesellschaften, die anderen Artefakte weggenommen haben, mit diesen umgehen. Häufig werde in Bildern und Geschichten der Transport aus den Herkunftsländern thematisiert. Das Erkenntnisinteresse der Konferenz richte sich darauf, welche Motivation für diese "Translokationen" es eigentlich gebe und darauf, aus der präzisen Kenntnis der Vergangenheit Maßstäbe für die Zukunft zu gewinnen.