In einer Erklärung der von Jordanien geführten Wakf-Behörde, die die Gebetsstätten auf dem Tempelberg verwaltet, heißt es, die Muslime sollten den Tempelberg erst betreten, wenn die Situation von vor dem 14. Juli wieder hergestellt sei.
And diesem Tag hatten die israelischen Behörden den Zugang zunächst gesperrt und später dann die Metalldetektoren angebracht. Dies hatte die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern verschärft und zu Ausschreitungen geführt. Die Detektoren waren nach dem tödlichen Anschlag palästinensischer Angreifer auf zwei Polizisten aufgestellt worden, um zu verhindern, dass Waffen auf den Tempelberg geschmuggelt werden.
Statt Detektoren nun Kameras
Netanjahu war laut Medienberichten unter anderem vom israelischen Inlandsgeheimdienst gewarnt worden, dass der Streit um die Metalldetektoren gefährlich eskalieren könne. Er hatte sich zunächst dennoch für den Verbleib der Detektoren ausgesprochen.
Am Montagabend dann beschloss das Kabinett nach mehrstündiger Beratung, die von den Palästinensern kritisierten Detektoren wieder zu entfernen. In der Nacht auf Dienstag begannen Polizisten dann mit dem Abbau.
Stattdessen sollten nun andere Sicherheitsvorkehrungen installiert werden, die als weniger störend empfunden würden, erklärte die Regierung. Für Ausrüstung und zusätzliche Polizeikräfte sind laut Kabinett umgerechnet knapp 25 Millionen Euro bereitgestellt worden. Wie die "Jerusalem Post" berichtete, sollen nun hochauflösende Kameras in der Altstadt von Jerusalem installiert werden.
Stattdessen sollten nun andere Sicherheitsvorkehrungen installiert werden, die als weniger störend empfunden würden, erklärte die Regierung. Für Ausrüstung und zusätzliche Polizeikräfte sind laut Kabinett umgerechnet knapp 25 Millionen Euro bereitgestellt worden. Wie die "Jerusalem Post" berichtete, sollen nun hochauflösende Kameras in der Altstadt von Jerusalem installiert werden.
Nach Angaben von Reuters beobachteten Augenzeugen in der Nacht auf Dienstag, dass Arbeiter in der Altstadt von Jerusalem Metallstangen über einigen Gassen aufhängten. Diese sollen offenbar genutzt werden, um die Kameras daran zu befestigen.
Ex-Botschafter Stein: Ein Armutszeugnis der Regierung
Der frühere israelische Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, sagte im Deutschlandfunk, die Krise hätte gar nicht erst entstehen dürfen. Das Thema Jerusalem sei höchst sensibel, es habe sowohl eine religiöse als auch eine politische Dimension. Deshalb müsse jede Entscheidung diesbezüglich sorgfältig bedacht werden. Die israelische Regierung habe jedoch mehrere Tage einfach zugeschaut, wie sich der Konflikt entwickele. Die Eskalation sei "ein Armutszeugnis" für die Regierung von Ministerpräsident Netanjahu. Die Entscheidung von Montagabend, die Detektoren wieder abzubauen, bringe nun hoffentlich eine Beruhigung der Lage, sagte Stein.
Er hoffe, dass die Krise auch Positives bewirke. Jordanien, Ägypten und Saudi-Arabien hätten sich deeskalierend eingesetzt. "Diese Krise ist eine Chance für Israel", sagte Stein. Israel sollte diese nun wahrnehmen und mit den arabischen Staaten auch über andere Probleme in Dialog treten. Stein forderte die Regierung auf, das nächste Mal in einer solchen Konfliktsituation mit allen Seiten zu sprechen. Sie müsse "vernünftige Entscheidungen treffen, die zur Entspannung statt zu neuen Spannungen führen".
(kis/nch)