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Konjunktur
Krisen durch Ungleichheit

In Deutschland sei seit Jahrzehnten eine wachsende Ungleichheit bei der Verteilung der Einkommen zu beobachten, sagt Peter Bofinger, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Deutschlandfunk. Das führe zu stärkeren Schwankungen in der wirtschaftlichen Lage.

Peter Bofinger im Gespräch mit Jürgen Zurheide | 03.05.2014
    Peter Bofinger, deutscher Ökonom und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Würzburg, am 27.11.2013 in Mainz
    Peter Bofinger, deutscher Ökonom und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Würzburg (dpa picture alliance / Erwin Elsner)
    Der Anteil der Einkommen, der auf die Arbeitnehmer entfalle, sei gesunken, der Anteil des Kapitals hingegen gestiegen. Steigende Ungleichheit bedeute, dass man denen das Geld nehme, die wenig davon haben und fast alles von dem, was sie haben, konsumieren. Es werde denen mit hohen Einkommen oder Unternehmen gegeben, die auf dem Geld sitzen blieben oder es nicht investierten, weil es an der breiten Nachfrage fehle.
    Ein Grund für die Umverteilung sei die Globalisierung, die die Möglichkeiten der Unternehmen verbessert habe, sich Länder mit einem niedrigeren Lohnniveau auszusuchen. Aber auch die Bedeutung der Industrie sei gesunken und damit auch die Einflussmöglichkeiten der Gewerkschaften, die Arbeitnehmer im Dienstleistungssektor schwerer organisieren könnten.
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