Der Protest im vergangen Herbst war auch in Köln laut, bunt und schrill. Tausende Studierende und Schüler zogen gemeinsam gegen Studiengebühren und die Bachelor- und Masterstudiengänge durch die Stadt. Auch Katrin Lampart war dabei. Sie hat Demos und Diskussionen mitorganisiert. Die 24-Jährige studiert Kunstgeschichte an der Kölner Uni. Katrin Lampart hat ihr Engagement aber deutlich verkleinert, denn durch die Proteste hat sie ein halbes Jahr verloren:
"Ich hab' das Semester quasi schmeißen können, weil ich die Seminar- und Scheinanforderungen nicht mehr erfüllt habe. Weil auch der Kopf dafür nicht mehr da war, die Zeit nicht dafür da war und das war schon ein Fulltime-Job."
Demonstriert wurde vor einem Jahr für die Abschaffung der Studiengebühren und mehr Freiraum im Bachelorstudium. Ganz besonders wichtig war aber den Studierenden die Forderung, dass jeder Bachelor auch Anspruch auf einen Masterstudienplatz hat - und zwar an der Hochschule seiner Wahl. Für Lea Stuhlmann entzündet sich in Köln genau an diesem Wunsch der Studierenden immer wieder neuer Protest:
"Das Hauptproblem ist eigentlich immer noch, dass nicht jeder Bachelor, der einen Master machen will auch einen Master machen kann. Es gibt nur eine geringe Anzahl von Masterplätzen im Vergleich zu den Bachelorplätzen. Das wird sich auch in der Zukunft verschlechtern."
Nach Ansicht der AStA-Vorsitzenden Stuhlmann ist der Bedarf an Masterplätzen riesig. Wer also nach seinem Bachelor- noch ein Masterstudium dranhängen will, der hat besonders in Studiengängen wie Politikwissenschaft oder BWL viele Mitbewerber. Das zeigen aktuelle Zahlen der Kölner Uni. Bei den Betriebswirten etwa gab es in diesem Semester 215 Masterplätze. Darauf haben sich gut acht Mal so viele Studierende beworben. Solche Engpässe sind für Professor Axel Freimuth aber die Ausnahme. Der Rektor der Kölner Uni fordert mehr Geduld mit den neuen Abschlüssen. Schließlich sei nicht geregelt, wie viele Masterplätze eine Hochschule zur Verfügung stellen muss. Zudem fehlten Erfahrungswerte.
"Es gibt überhaupt keine Quotenregelung in NRW. Wir müssen ja jetzt mit irgendetwas mal anfangen, weil die ersten Master kommen ja jetzt erstmal. Ich kann sagen, dass in den meisten Fächern - ich würde sagen in 80 bis 90 Prozent der Fächer, die wir haben - die Masterquote überhaupt kein Problem darstellt. Es gibt auch bundesweit überhaupt kein Problem, weil bundesweit gibt es in jedem Fach genügend Studienplätze."
Die große Anzahl an Master-Bewerbern erklärt Axel Freimuth auch damit, dass sich viele Studierende bei mehreren Hochschulen gleichzeitig auf einen Platz bewerben. Denn so erhöhen sie ihre Chancen auf ein Masterstudium. In NRW haben 2009 knapp 15.000 Studierende ein Bachelorstudium erfolgreich abgeschlossen. Mehr als 18.000 Masterplätze stehen zur Verfügung. Aber weder auf Bundes- noch auf Länderebene gibt es Verzeichnisse, wo noch Plätze frei sind. In NRW wird sich das ab März 2011 ändern. Dann soll die Suche der Studierenden nach einem Masterplatz gezielter ablaufen können. Für Professor Freimuth ist eine Diskussion über die Anzahl der Plätze längst überfällig:
"Ich habe der Politik sehr deutlich gesagt, dass die Rektoren und das ist auch ein Konsens in der Landesrektorenkonferenz, in dieser ganzen Angelegenheit eindeutig auf der Seite der Studierenden sind. Jeder der möchte und geeignet ist, sollte die Möglichkeit haben, nach dem Bachelor auch in einen Masterstudienplatz zu bekommen."
Diese Aussagen bedeuten aber nicht, dass jeder Bachelor bald auch einen Masterplatz an der Hochschule seiner Wahl bekommt. Die Kölner Uni entwickelt momentan Zugangskriterien für beliebte Studiengänge wie BWL. So sollen die geeigneten Kandidaten herausgefiltert werden. Die Anzahl der Masterplätze wird die Hochschule nicht erhöhen. Dafür fehle das Geld, heißt es in Köln. Ob die Hochschulen in NRW in Zukunft mehr Geld von der neuen Landesregierung bekommen, ist unsicher. Falls aber die Wahlkampfversprechen nicht gehalten werden, geht AstA-Vorsitzende Lea Stuhlmann davon aus, dass die Studierenden wieder aktiv werden:
"Wenn sich in der nächsten Zeit nicht wirklich was tut, gerade in der Regierung, besonders was die Abschaffung der Studiengebühren angeht, dann kann ich mir schon vorstellen, dass die Proteste wieder aufleben werden, also richtig aufleben werden."
Es kommt also eine spannende Zeit auf die Hochschulen in NRW zu. Bis 2013 werden sich die Probleme noch verschärfen. Durch das sogenannte Turbo-Abi und das Aussetzen der Wehrpflicht strömen mehr Studienanfänger an die Hochschulen. Dadurch wird die Zahl von derzeit gut 75.000 Anfängern auf geschätzt mehr als 110.000 steigen. Und ein guter Teil von Ihnen wird wohl noch einen Master an den Bachelor dranhängen wollen.
"Ich hab' das Semester quasi schmeißen können, weil ich die Seminar- und Scheinanforderungen nicht mehr erfüllt habe. Weil auch der Kopf dafür nicht mehr da war, die Zeit nicht dafür da war und das war schon ein Fulltime-Job."
Demonstriert wurde vor einem Jahr für die Abschaffung der Studiengebühren und mehr Freiraum im Bachelorstudium. Ganz besonders wichtig war aber den Studierenden die Forderung, dass jeder Bachelor auch Anspruch auf einen Masterstudienplatz hat - und zwar an der Hochschule seiner Wahl. Für Lea Stuhlmann entzündet sich in Köln genau an diesem Wunsch der Studierenden immer wieder neuer Protest:
"Das Hauptproblem ist eigentlich immer noch, dass nicht jeder Bachelor, der einen Master machen will auch einen Master machen kann. Es gibt nur eine geringe Anzahl von Masterplätzen im Vergleich zu den Bachelorplätzen. Das wird sich auch in der Zukunft verschlechtern."
Nach Ansicht der AStA-Vorsitzenden Stuhlmann ist der Bedarf an Masterplätzen riesig. Wer also nach seinem Bachelor- noch ein Masterstudium dranhängen will, der hat besonders in Studiengängen wie Politikwissenschaft oder BWL viele Mitbewerber. Das zeigen aktuelle Zahlen der Kölner Uni. Bei den Betriebswirten etwa gab es in diesem Semester 215 Masterplätze. Darauf haben sich gut acht Mal so viele Studierende beworben. Solche Engpässe sind für Professor Axel Freimuth aber die Ausnahme. Der Rektor der Kölner Uni fordert mehr Geduld mit den neuen Abschlüssen. Schließlich sei nicht geregelt, wie viele Masterplätze eine Hochschule zur Verfügung stellen muss. Zudem fehlten Erfahrungswerte.
"Es gibt überhaupt keine Quotenregelung in NRW. Wir müssen ja jetzt mit irgendetwas mal anfangen, weil die ersten Master kommen ja jetzt erstmal. Ich kann sagen, dass in den meisten Fächern - ich würde sagen in 80 bis 90 Prozent der Fächer, die wir haben - die Masterquote überhaupt kein Problem darstellt. Es gibt auch bundesweit überhaupt kein Problem, weil bundesweit gibt es in jedem Fach genügend Studienplätze."
Die große Anzahl an Master-Bewerbern erklärt Axel Freimuth auch damit, dass sich viele Studierende bei mehreren Hochschulen gleichzeitig auf einen Platz bewerben. Denn so erhöhen sie ihre Chancen auf ein Masterstudium. In NRW haben 2009 knapp 15.000 Studierende ein Bachelorstudium erfolgreich abgeschlossen. Mehr als 18.000 Masterplätze stehen zur Verfügung. Aber weder auf Bundes- noch auf Länderebene gibt es Verzeichnisse, wo noch Plätze frei sind. In NRW wird sich das ab März 2011 ändern. Dann soll die Suche der Studierenden nach einem Masterplatz gezielter ablaufen können. Für Professor Freimuth ist eine Diskussion über die Anzahl der Plätze längst überfällig:
"Ich habe der Politik sehr deutlich gesagt, dass die Rektoren und das ist auch ein Konsens in der Landesrektorenkonferenz, in dieser ganzen Angelegenheit eindeutig auf der Seite der Studierenden sind. Jeder der möchte und geeignet ist, sollte die Möglichkeit haben, nach dem Bachelor auch in einen Masterstudienplatz zu bekommen."
Diese Aussagen bedeuten aber nicht, dass jeder Bachelor bald auch einen Masterplatz an der Hochschule seiner Wahl bekommt. Die Kölner Uni entwickelt momentan Zugangskriterien für beliebte Studiengänge wie BWL. So sollen die geeigneten Kandidaten herausgefiltert werden. Die Anzahl der Masterplätze wird die Hochschule nicht erhöhen. Dafür fehle das Geld, heißt es in Köln. Ob die Hochschulen in NRW in Zukunft mehr Geld von der neuen Landesregierung bekommen, ist unsicher. Falls aber die Wahlkampfversprechen nicht gehalten werden, geht AstA-Vorsitzende Lea Stuhlmann davon aus, dass die Studierenden wieder aktiv werden:
"Wenn sich in der nächsten Zeit nicht wirklich was tut, gerade in der Regierung, besonders was die Abschaffung der Studiengebühren angeht, dann kann ich mir schon vorstellen, dass die Proteste wieder aufleben werden, also richtig aufleben werden."
Es kommt also eine spannende Zeit auf die Hochschulen in NRW zu. Bis 2013 werden sich die Probleme noch verschärfen. Durch das sogenannte Turbo-Abi und das Aussetzen der Wehrpflicht strömen mehr Studienanfänger an die Hochschulen. Dadurch wird die Zahl von derzeit gut 75.000 Anfängern auf geschätzt mehr als 110.000 steigen. Und ein guter Teil von Ihnen wird wohl noch einen Master an den Bachelor dranhängen wollen.