Der Samen wird eingeweicht und hinterher vermahlen. Die festen Bestandteile werden dann abgefiltert und zurück bleibt dann die Lupinen-Milch. Und diese Milch wird aufgekocht und durch diesen Kochprozeß gerinnt das Eiweiß und anschließend wird in Presskästen das überflüssige Wasser ausgepresst und zurück bleibt das Lopino, das wird rausgeholt in Stücke geschnitten und verpackt.
Im Aussehen gleicht das leicht gelbliche Lopino dem Soja Tofu. Auch was die Inhaltsstoffe angeht gibt es Parallelen. So haben Süßlupinen einen ähnlichen Eiweißgehalt wie Sojabohnen und ihr Protein ist reich an Aminosäuren, die für den Stoffwechsel und den Zellaufbau im Körper wichtig sind. Doch dann beginnen die Unterschiede. Lupineneiweiß ist für viele Menschen besser verträglich als Sojaprotein, erklärt Sylvia Mahnke-Plesker vom Bundesverband Naturkost Großhandel:
Es gibt schon eine Menge von Leuten, die mittlerweile auf Sojaprodukte allergisch reagieren und das Lupineneiweiß ist noch nicht sehr lange auf unserem Speisezettel, deswegen gibt es bisher kaum Allergien, die dagegen entwickelt wurden. Für Allergiker ist Lupineneiweiß also durchaus eine Alternative.
Konkurrenzlos gehaltvoll sind Süßlupinenprodukte in Sachen Vitaminen. Lupinen-Eiweiß enthält eine ungewöhnlich hohe Menge an Vitamin B12 , das für die Blutbildung notwendig ist. Dieses Vitamin kommt sonst fast nur in Fleisch vor und ist bei Pflanzenprodukten eine ausgesprochene Seltenheit. Süßlupinen-Produkte sind ein wirklich guter Ersatz für Steaks und Braten, denn schon 100 Gramm davon reichen aus, um den täglichen Bedarf an Vitamin B12 zu decken. Und es gibt noch einen Vorteil: Lopino ist garantiert Gen-Tech frei, betont Lebensmitteltechnologin Kerstin Buchecker:
Bei Soja gibt es ja inzwischen viele Vorbehalte, weil der Verbraucher nicht weiß, ob im Produkt, das er kauft nicht gentechnisch veränderte Soja eingesetzt wurde. Deshalb befindet sich der Verbraucher auf der sicheren Seite, wenn er Lopino einsetzt.
Eigentlich könnte die Süßlupine auch auf deutschen Äckern wachsen, doch da gibt noch Probleme. Die Samen für die Lopino-Produktion kommen zur Zeit vor allem aus Australien und Ungarn - und das hat klimatische Gründe. Weil es bei uns häufig zu feucht ist, haben Bio-Produzenten beim Süßlupinenanbau Probleme mit der sogenannten Brennfleckenkrankheit. Doch an diesem Problem wird gearbeitet, meint Sylvia Mahnke-Plesker vom Bundesverband Naturkost Großhandel:
Das ist gerade im Bio-Anbau ein Problem weil dort chemischer Pflanzenschutz verboten ist. Es gibt aber jetzt Gespräche mit Züchtern und Anbauverbänden zum einen, um Sorten zu züchten, die etwas resistenter gegen diese Krankheit sind und zum anderen natürliche Pflanzenschutz- Produkte zu finden, die dagegen wirken.
Erste Erfolge beim Kampf gegen den Pilzbefall gibt es bereits. Durch eine spezielle Behandlung und Lagerung der Lupinensamen hat man die Krankheit inzwischen im Griff. Und so gibt es in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr zum ersten mal Bio-Bauern, die Weißlupinen für die Lebensmittelherstellung anpflanzen. Für die Öko-Landwirte ein interessantes Projekt, denn die Pflanze ist nicht nur ein Rohstofflieferant sondern auch ein ausgesprochen guter Bodenverbesserer:
Sie sammelt Stickstoff und leitet natürlicherweise diesen Stickstoff in den Boden ein und die nachfolgende Frucht kann dadurch besser wachsen und braucht keinen chemisch synthetischen Dünger. Was natürlich im Bio Anbau von Vorteil ist.
Informationen über Lupinenanbau: Bioland, Landesverband NRW: 59069 Hamm, Im Hagen 5 Tel:02385 / 9354-0