Archiv

Konsequentes Mondprogramm
Chinas Chang'e 1 bis 5 am Mond

Vor zehn Jahren stürzte Chang'e 1 planmäßig auf die Oberfläche unseres Trabanten. Chinas erste Mondsonde, benannt nach einer Mondfee, hinterließ einen kleinen Krater im Meer der Fruchtbarkeit. Dies war der Auftakt für das in der Tat sehr fruchtbare chinesische Mondprogramm.

Von Dirk Lorenzen |
Der Rover Yutu-2 ("Jadekaninchen") der chinesischen Mond-Mission Chang'e 5
Der chinesische Mond-Rover Yutu-2 („Jadekaninchen“). Im Rahmen der Mission Chang'e 5 zur Erde zurückgebrachten Gesteinsproben wurden viele winzige Glaskügelchen voller Wasser entdeckt. (CNSA)
Die Landung von Chang'e 4 auf der Mondrückseite Anfang Januar war also keineswegs überraschend, sondern Teil eines langfristigen Plans.
Chang'e 1 war im Oktober 2007 gestartet und hatte anderthalb Jahre den Mond umkreist. Dabei entstand die bis dahin genaueste 3-D-Karte der gesamten Mondoberfläche.
2010 folgte dann Chang'e 2. Auch diese Mission führte um den Mond herum und lieferte viele hochauflösende Bilder der Oberfläche. Sie hat später die Mondumlaufbahn verlassen und zieht noch immer um die Sonne.
Gesamtansicht des Mondes, zusammengesetzt aus zahlreichen Chang'e-1-Aufnahmen
Gesamtansicht des Mondes, zusammengesetzt aus zahlreichen Chang'e-1-Aufnahmen (CNSA)
Im Dezember 2013 startete dann Chang'e 3. Die Sonde ist auf dem Mond gelandet und hat den Rover "Yutu" ausgesetzt. Zur Landekapsel gehört auch ein Ultraviolett-Teleskop, das offenbar bis heute in Betrieb ist.
Die Landung von Chang'e 4 und ihres Rovers Anfang Januar kam also keineswegs aus dem Nichts. China hatte sie konsequent vorbereitet und technologisch war die Landung auf der Mondrückseite nicht anspruchsvoller als die Landung von Chang'e 3 auf der Vorderseite.
Es brauchte lediglich einen Relaissatelliten weit hinter dem Mond, der die Daten zur Erde überträgt. Der nächste Schritt wird wirklich spektakulär: Mit Chang'e 5 möchte China Mondproben zur Erde holen – vielleicht noch in diesem Jahr.