Der Elektrokonzern Siemens will wegen Problemen mit schwächelnden Geschäftsfeldern weltweit insgesamt 13.100 Arbeitsplätze abbauen - 5.100 davon in Deutschland. Der Personalabbau ist ein weiterer Schritt im radikalen Konzernumbau, den Siemens schon seit längerer Zeit angekündigt hatte. Siemens-Chef Joe Kaeser will den Konzern durch den Umbau profitabler und wettbewerbsfähiger machen. Zuletzt beschäftigte Siemens weltweit insgesamt 342.000 Menschen, in Deutschland waren es 114.000.
Weltweit fallen weitere 4.500 Stellen weg
Am Donnerstag gab der Konzern in München bekannt, dass weltweit weitere 4.500 Arbeitsplätze wegfallen sollen. Ein Großteil davon wird voraussichtlich das Geschäftsfeld Energiewirtschaft betreffen. Siemens kämpft im Stromerzeugungsgeschäft mit einem schwierigen Marktumfeld, Preisverfall und einer Nachfrageflaute bei großen Gasturbinen.
Weniger Stellenabbau im Verwaltungsbereich
Bereits im Februar wurde im Zuge des Konzernumbaus angekündigt weltweit insgesamt 7.800 Stellen abzubauen - in Deutschland 3.300. Von diesem Abbau soll vor allem der Verwaltungsbereich betroffen sein, wie ein Siemenssprecher dem DLF mitteilte. Nach Gesprächen mit den Arbeitnehmervertetern sollen hier jedoch weniger Stellen abgebaut werden als ursprünglich geplant. Aktuell geht Siemens davon aus, dass statt 7.800 Stellen weltweit nun 7.400 Arbeitsplätze weltweit wegfallen - davon 2.900 in Deutschland. Ursprünglich sollten 3.300 Stellen in Deutschland von dem Umbau betroffen sein.
Gewinnrückgang im Energiebereich
Im abgelaufenen Quartal belastete ein kräftiger Gewinnrückgang in der Energiesparte das Unternehmen. Weil das Ergebnis im zentralen Bereich für Stromgewinnung aus fossilen Brennstoffen (Power & Gas) um ein Drittel absackte, rutschte auch die Rendite des Kerngeschäfts unter den angepeilten Zielkorridor. Vom stagnierenden Umsatz blieben nur noch neun Prozent als operativer Gewinn übrig - eigentlich wollte Siemens zehn bis elf Prozent erwirtschaften.
Unter dem Strich verdreifachte sich der Überschuss bei Siemens zwar auf 3,9 Milliarden Euro - das lag aber vor allem am Verkauf der milliardenschweren Anteile an der Hausgerätesparte BSH, die Siemens an den Partner Bosch abgab.
(cc/tzi)