So erbittert sich Apple und IBM in den 80er-Jahren bekämpften – heute könnten sie kaum unterschiedlicher sein. Während Apple mit seinen Laptops, Tablets und Smartphones in den letzten Jahren immer mehr Privatnutzer erreichte, hat sich IBM konsequent von ihnen entfernt. Die PC- und Laptopsparte etwa wurde vor Jahren an den chinesischen Konzern Lenovo verkauft. Heute setzt IBM auf Firmenkunden, bietet ihnen Software für den Vertrieb oder Serverlösungen an. Genau das macht IBM für Apple so interessant. Denn während die Apple-Produkte in jeder U-Bahn, auf jedem Marktplatz und in vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken sind, machen die meisten Unternehmen bisher einen großen Bogen um die Produkte aus Kalifornien.
100 Apps für Unternehmen
In Zukunft wollen Apple und IBM gemeinsame Sache machen – und das geht so: 100 Apps für Unternehmen sollen in Zukunft exklusiv für iPhones und iPads erscheinen. Die Apps sollen sich dabei nahtlos in die Welt von IBM integrieren. So könnte ein Klinikarzt mit dem iPad auf Visite gehen und Patientendaten über eine App eingeben. Die App sendet die Informationen dann drahtlos an die Server von IBM, wo sie verarbeitet und gespeichert werden. Und weil US-Manager bei neuen Projekten immer ein bisschen auftragen, sagte IBM-Chefin Virginia Rometty: Dieses Projekt wird neu definieren, wie man arbeitet.
Konkurrenz wird angegriffen
Der Konkurrent Microsoft wird das wahrscheinlich ein bisschen anders sehen. Das Unternehmen wird mit der neuen Kooperation unmittelbar angegriffen. Denn auch Microsoft hat in Werbespots Ärzte mit Tablets durch die Klinik laufen lassen – natürlich mit Produkten von Microsoft. Das Unternehmen will die schleppenden Tablet-Verkäufe mit neuen Firmenkunden ankurbeln.
Ironie der Geschichte: Microsoft arbeitete mit IBM zusammen, als IBM noch Heim-Computer baute. Der gemeinsame Gegner: Apple.