Ourghi interpretiert das Kopftuch als Mittel der männlichen Herrschaft über die Frau. Er wolle die Frauen davor in Schutz nehmen, aber niemandem vorschreiben, das Kopftuch nicht zu tragen. Es gehe ihm um einen Aufklärungsprozess, so der Islamwissenschaftler. Frauen sollten die Möglichkeit haben, sich freiwillig für oder gegen das Kopftuch zu entscheiden.
Ourghi sprach sich dagegen aus, dass Mädchen vor der Pubertät ein Kopftuch tragen, denn diese könnten noch nicht selbst darüber entscheiden. Teils würden sie von ihren Familien emotional erpresst. So solle "die Sehnsucht nach der Freiheit und der Selbstbestimmung vor der Pubertät eliminiert werden", sagte Ourghi. Weiter sagte er: "Freiheit darf nicht erfahren werden. Wir sehen hier, dass das Kopftuch ein Instrument wird zu der Unterdrückung der Mädchen, schon früh. Ein Instrument, dessen Ziel die Unterwerfung der Frauen ist."
Abdel-Hakim Ourghi: "Ihr müsst kein Kopftuch tragen: Aufklären statt Verschleiern"
Claudius Verlag, München, 144 Seiten, 16,00 Euro
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