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Stockholm
Koranverbrennung in Schweden - Marokko zieht Botschafter ab

Nach der öffentlichen Verbrennung eines Korans in Stockholm hat Marokko seinen Botschafter in Schweden auf unbestimmte Zeit abberufen.

    Das Außenministerium in Rabat bestellte zudem den schwedischen Geschäftsträger ein. Der türkische Außenminister Fidan hatte zuvor erklärte, es sei inakzeptabel, im Namen der Meinungsfreiheit Anti-Islam-Proteste zuzulassen. Wer seine Augen vor solchen Handlungsweisen verschließe, mache sich zum Komplizen.
    Ein Geflüchteter aus dem Irak hatte gestern am ersten Tag des höchsten Fests im Islam vor der Großen Moschee der schwedischen Hauptstadt eine Koranausgabe zerfleddert. Danach steckte er einen Streifen Schweineschinken in das Buch und zündete es an. Die islamfeindliche Aktion verlief unter Aufsicht der Polizei. Einem schwedischen Gerichtsurteil zufolge sind die Beamten nicht berechtigt, Koranverbrennungen zu verbieten. Muslime feiern seit gestern das Opferfest.
    Diese Nachricht wurde am 29.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.