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Korea-Gipfel
Frieden in Planung

Nord- und Südkorea haben sich gemeinsam zum Ziel einer "vollständigen nuklearen Abrüstung" bekannt. In einer Erklärung, die der nordkoreanische Machthaber Kim und Südkoreas Präsident Moon am Grenzort Panmunjom unterschrieben, heißt es zudem, der Kriegszustand zwischen den Teilstaaten solle noch in diesem Jahr beendet werden. Die USA, Russland und China begrüßten die Entwicklung.

    Moon und Kim bei ihren Gesprächen in Panmunjom
    Moon und Kim bei ihren Gesprächen in Panmunjom (AP)
    US-Präsident Donald Trump nannte das Gipfeltreffen historisch. Nach einem wilden Jahr geschähen nun gute Dinge, twitterte Trump, der sich in wenigen Wochen selbst mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim treffen will. Trump erklärte, der Koreakrieg sei dabei, zu Ende zu gehen.
    Auch das russische Präsidialamt würdigte die Ergebnisse des Gipfeltreffens als positive Entwicklung. Ähnlich äußerten sich China und Japan. Das Auswärtige Amt in Berlin begrüßte, dass Nordkorea endlich die ausgestreckte Hand Südkoreas angenommen habe.
    Nato-Generalsekretär Stoltenberg sprach sich für eine Fortsetzung der Sanktionen gegen Pjöngjang aus, um den Druck auf das Regime aufrecht zu erhalten.
    Moon reist nach Pjöngjang
    Der südkoreanische Präsident Moon plant nun einen Besuch in der nordkoreanischen Hauptstadt. Beide Seiten wollen alle Feindseligkeiten, die Quelle militärischer Spannungen zu Lande, zu Wasser und in der Luft seien, gegen die andere Seite einstellen, hieß es in der Erklärung. Ein dauerhaftes Friedenssystem solle aufgebaut werden. Der Frieden sei eine historische Aufgabe, die nicht mehr aufgeschoben werden könne: "Wir erklären, dass kein Krieg mehr auf der koreanischen Halbinsel ausbrechen wird."
    Der Weg zu einem Friedensvertrag sei aber noch lang, betonte der Korea-Experte der Friedrich-Ebert-Stiftung, Schwersensky, im Deutschlandfunk (Audio-Link). Dazu müssten USA und China in die Verhandlungen eingebunden werden.
    Umarmung nach der Unterschrift
    Südkoreas Staatschef Moon sagte zu, in der demilitarisierten Zone ab Mai keine Flugblätter mehr verteilen zu lassen und keine Lautsprecherdurchsagen an die Bevölkerung im Norden mehr zu richten.
    Auch die Militärgespräche sollen wieder aufgenommen werden. In Panmunjom werde man ein dauerhaftes Verbindungsbüro einrichten, sagte Moon. Außerdem sollen sich getrennte Familien im Grenzgebiet treffen können. Nach der Unterzeichnung der Vereinbarung umarmten sich die beiden Staatsführer.
    Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Südkoreas Präsident Moon Jae In umarmen sich.
    Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Südkoreas Präsident Moon Jae In umarmen sich. (KBS via APTN)
    Südkoreas Präsident mit einigen Schritten im Norden
    Als erster nordkoreanischer Führer seit dem Ende des Korea-Krieges (1950-53) hatte Kim für den Gipfel die Grenze überquert und südkoreanischen Boden betreten.
    Kim forderte den südkoreanischen Präsidenten auf, seinerseits die Betonschwelle im Boden, die die Linie kennzeichnet, auch nach Norden zu überqueren. Moon betrat damit für einige Schritte erstmals nordkoreanischen Boden, was vorher nicht erwartet worden war. Die beiden überschritten die Demarkationslinie Hand in Hand in beide Richtungen. Zwischen den blauen Baracken, die beide Seiten nach dem Krieg für Besprechungen nutzten, markiert die betonierte Schwelle zwischen dem Sandfeld im Norden und dem Kiesbett im Süden die Demarkationslinie.
    Kim Jong Un (l.) und Moon Jae-in beim Überqueren der Demarkationslinie
    Kim Jong Un (l.) und Moon Jae-in beim Überschreiten der Demarkationslinie (AP/Korea Summit Press Pool)
    Der innerkoreanische Gipfel wird auch das geplante Treffen zwischen Nordkoreas Machthaber und dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump Ende Mai oder Anfang Juni vorbereiten. "Wir sind hoffnungsvoll, dass die Gespräche Fortschritt in Richtung einer Zukunft von Frieden und Wohlstand für die gesamte koreanische Halbinsel erzielen", teilte das Weiße Haus zu dem Treffen zwischen Moon und Kim mit.
    Nordkoreas Machthaber wurde begleitet vom protokollarischen Staatsoberhaupt Kim Yong Nam und von seiner Schwester Kim Yo Jong, die praktisch als seine Stabschefin fungiert. Beide waren schon zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang gereist. Aus Protest gegen das Gipfeltreffen verbrannten südkoreanische Aktivisten nordkoreanische Flaggen. Hunderte Demonstranten versammelten sich in der Nähe des Treffens.
    (nch/riv)