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Korea-Konflikt
Erstes Treffen im Niemandsland

Die beiden koreanischen Staaten haben sich bei ihren ersten Gesprächen seit mehr als zwei Jahren angenähert. Nordkorea hat angekündigt, Sportler zu den Olympischen Winterspielen im Februar im südkoreanischen Pyeongchang zu schicken. Außerdem sollen in Gespräche zwischen den Armeen beider Länder die Spannungen auf der Halbinsel verringert werden.

Von Jürgen Hanefeld |
    Grenze bei Panmunjom zwischen Süd und Nordkorea (Blick nach Nordkorea)
    Die Grenze bei Panmunjom zwischen Süd- und Nordkorea. (Deutschlandfunk/Finthammer)
    Offenbar ist Nordkorea dazu entschlossen eine so wörtlich "hochrangige Delegation" zu den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang zu schicken, das kündigten Unterhändler bei den Gesprächen mit Südkorea im Grenzort Panmunjom an. Südkorea schlägt vor über das kommende chinesische Neujahrsfest Familienzusammenführungen zu arrangieren. Beides berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.
    Eine Fahrzeugkolonne schob sich am Morgen über die sogenannte Vereinigungsbrücke Richtung Panmunjom. Der Grenzort im Niemandsland ist Schauplatz der hochrangigen Gespräche zwischen nord- und südkoreanischen Spitzendiplomaten, die inzwischen begonnen haben.
    Der Verhandlungsführer des Südens, Cho Myoung-gyon hatte vor der Abfahrt erklärt: "Wir werden ein Treffen abhalten, um die Teilnahme Nordkoreas an den Olympischen Winterspielen und den Paralympics zu diskutieren und die Verbesserung der interkoreanischen Beziehungen. Ich verstehe, dass mit diesem Treffen hohe Erwartungen verbunden sind, weil es das erste mit der neuen Regierung ist und weil die interkoreanischen Beziehungen über lange Zeit ausgesetzt waren."
    Kims Neujahrsansprache sorgt für Überraschungen
    Die Vorgängerregierung unter Park Geun-hye hatte als Reaktion auf die Raketenpolitik des Nordens alle Verbindungen gekappt. Auch die Sonderwirtschaftszone Kaesong wurde geräumt. Nach ihrem erzwungenen Rücktritt ging ihr Nachfolger sofort daran, das Verhältnis zum Norden zu reparieren. Doch seine Bemühungen stießen auf eisiges Schweigen.
    Erst in der Neujahrsansprache überraschte der Machthaber im Norden Kim Jong-un mit einer konzilianten Note. Er schlug vor, seine Sportler zu den Winterspielen im Süden zu entsenden. "Die Winterspiele in Südkorea werden ein gutes Ereignis für unser Land sein. Wir hoffen aufrichtig, dass die olympischen Winterspiele ein Erfolg sein werden. Wir sind bereit, verschiedene Schritte zu unternehmen, einschließlich der Entsendung einer Delegation. Funktionäre der beiden Koreas sollten sich dringend treffen, um die Möglichkeiten auszuloten."
    Ein Anfang scheint gemacht
    Der Süden reagierte umgehend mit dem Vorschlag, sich heute an der Grenze zu treffen, um Einzelheiten zu besprechen. Jede Seite ist mit fünf Diplomaten vertreten. Auch wenn die Erwartungen nicht dieselben sein mögen, ist nach Ansicht des südkoreanischen Vereinigungsministers ein Anfang gemacht.
    "Unser Ziel ist es, die Spiele zu einem Festival des Friedens zu machen und gleichzeitig einen guten ersten Schritt in den interkoreanischen Beziehungen zu tun und die Erwartungen der Bevölkerung zu erfüllen."
    Ob und wann das heutige Treffen Ergebnisse zeitigen wird, ist nicht absehbar. Der Minister erklärte: "Wir werden die Gespräche in einer ruhigen Art führen und nicht in Eile."