Der Fall der Biathlon-Union sei zwar eine kleinere Nummer als die Korruption bei der FIFA - strukturell sei es aber dasselbe, so Pieth. "Es geht immer darum, Geld zu verdienen oder seine Macht auszubauen".
Er sagte, der Sport habe ein "Riesenproblem", da er so exponiert sei. Die Fans, aber auch viele Medien und staatliche Vertreter wollten um jeden Preis, dass ihr Team gewinne - und setzten sich dementsprechend viel dafür ein.
Er hoffe, dass die Staaten, in denen die Verbände ihren Sitz haben, härter durchgreifen. sagte Pieth. Im Fall der FIFA habe er seinen Optimismus jedoch verloren. Dort hätte der neu gewählte Präsident das alte System einfach mit neuen Leuten wiederaufgebaut.
Bei anderen Verbänden gebe es aber gute Ansätze, so etwa beim Internationalen Leichtathletik-Verband. Pieth ist Mitglied in einer laut seinen Angaben unabhängigen Kommission, die Missstände innerhalb des Leichtathletik-Verbandes aufdecken soll. Das verlaufe bisher erfolgreich.
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