Richard Lai, Julio Rocha und Rafael Esquivel hatten US-Ermittlern gegenüber zugegeben, Schmiergelder angenommen zu haben. Es ging um die Vergabe von Fernseh- und Sponsorenrechten für Fußballturniere. Insgesamt ermitteln die US-Behörden gegen mehr als vierzig beschuldigte Personen und Firmen. Die Mehrheit hat sich inzwischen schuldig bekannt, mehr als zwei Jahrzehnte lang Schmiergelder in Millionenhöhe bezahlt beziehungsweise angenommen zu haben.
Tarnnamen aus der Autoindustrie
Drei Angeklagten wird gerade in New York der Prozess gemacht. Dabei hat jetzt ein früherer Mitarbeiter einer Sportmarketing-Agentur ausgesagt, wie versucht wurde, die Schmiergeldzahlungen zu verschleiern: Die Funktionäre bekamen Tarnnamen mit Hilfe aus der internationalen Autoindustrie. So wurde der ehemalige Präsident des Fußballverbandes von Venezuela zum Beispiel "Benz" genannt. Ein anderer "Toyota", weitere Funktionäre "VW" oder "Fiat".
Die Marketingagentur sicherte sich unter anderem die TV-Rechte an der WM-Qualifikation in Südamerika und der Copa America. Die Sperren für die drei Ex-Funktionäre gelten für alle Fußballaktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene. Außerdem verhängte die FIFA Geldstrafen. Wie hoch die ausfallen, teilte die FIFA nicht mit.