Der Markt für Körperpflege ist immer noch ein Wachstumsmarkt. Aber es ist ein Markt, der in seinen einzelnen Segmenten große Unterschiede in der Entwicklung zeigt. Allein in Deutschland, dem größten europäischen Markt, haben die Unternehmen im vergangenen Jahr mit dekorativer Kosmetik vier Prozent mehr umgesetzt, mit Parfums gut zwei Prozent, während andere Teilbereiche geschrumpft sind. Übernahmen sind hier nicht ungewöhnlich, sagt Peter Schäfer, Geschäftsführer des IKW, des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel:
"Es ist ein Markt, in dem natürlich eine gewisse Konsolidierung stattfindet. Die Wachstumsraten sind ja auch nicht so riesig, als dass in dem Markt wachsende Unternehmen ständig aus dem Marktvolumenswachstum leben können."
Coty ist der weltgrößte Parfumkonzern mit Düften wie Calvin Klein, Davidoff, Joop und Lancaster. Und in diesem Bereich liegt die Ertragskraft sehr hoch: Die Ebit-Marge, also das Verhältnis des operativen Ergebnisses vor Zinsen und Steuern zum Umsatz, schätzen Experten auf zwischen zehn und 20 Prozent. Da sind dann schon alle Kosten etwa für Werbung, die bei einem Kosmetikhersteller locker ein Drittel ausmachen können, abgezogen.
Coty ist also kein armes Unternehmen – und dahinter steht die deutsche Milliardärsfamilie Reimann. Die soll das Geschäft mit Eigenkapital finanzieren, hinzu kommen aber auch Kredite. Denn Coty setzt mit 4,5 Milliarden Dollar nur knapp halb so viel um wie der Kosmetik- und Pflegemittelkonzern Avon mit gut elf Milliarden Dollar im vergangenen Jahr.
Doch Avon steckt in einer strategischen Krise, deshalb hatte die Aktie sich im vergangenen Jahr um 45 Prozent verbilligt. Zehn Milliarden Dollar könnte also ein Schnäppchenpreis sein. Doch Avon will nicht, es hält den Preis von 23,25 Dollar in bar für zu niedrig - obwohl der um 20 Prozent über dem Kurs vor der Offerte liegt. Mehr aber will oder kann Coty nicht zahlen, das Unternehmen strebt zumindest derzeit nicht eine feindliche Übernahme an. Generell soll Avon angeblich aber bereit zum Verkauf sein.
Die Geschäftsmodelle der beiden sind jedoch unterschiedlich: Avon setzt auf Direktvertrieb, die Avon-Beraterinnen sind auch in Deutschland bekannt, wenn auch weit weniger verbreitet als etwa in den USA oder auch den Schwellenländern. Peter Schäfer vom IKW:
"International gesehen ist der Direktvertrieb durchaus chancenreich, wenn man den Bereich der Globalisierung nimmt, Märkte wie Indien oder China, in denen diese Vertriebsform interessante Potenziale bietet und eben auch hohe Multiplikatorwirkung, was die Bekanntheit der Marke angeht, wenn man solche Markenbotschafter im Direktvertrieb hat, die die Bekanntheit der Marke transportieren."
Sollte Coty der Kauf von Avon gelingen, könnte es seine Produktpalette erweitern, aber vor allem eben neue Märkte erschließen. Es wäre ein mutiger Schritt, meinen Beobachter. An einen Übernahmekampf glauben sie jedoch nicht. Andere Bieter sind bisher jedenfalls nicht in Sicht.
"Es ist ein Markt, in dem natürlich eine gewisse Konsolidierung stattfindet. Die Wachstumsraten sind ja auch nicht so riesig, als dass in dem Markt wachsende Unternehmen ständig aus dem Marktvolumenswachstum leben können."
Coty ist der weltgrößte Parfumkonzern mit Düften wie Calvin Klein, Davidoff, Joop und Lancaster. Und in diesem Bereich liegt die Ertragskraft sehr hoch: Die Ebit-Marge, also das Verhältnis des operativen Ergebnisses vor Zinsen und Steuern zum Umsatz, schätzen Experten auf zwischen zehn und 20 Prozent. Da sind dann schon alle Kosten etwa für Werbung, die bei einem Kosmetikhersteller locker ein Drittel ausmachen können, abgezogen.
Coty ist also kein armes Unternehmen – und dahinter steht die deutsche Milliardärsfamilie Reimann. Die soll das Geschäft mit Eigenkapital finanzieren, hinzu kommen aber auch Kredite. Denn Coty setzt mit 4,5 Milliarden Dollar nur knapp halb so viel um wie der Kosmetik- und Pflegemittelkonzern Avon mit gut elf Milliarden Dollar im vergangenen Jahr.
Doch Avon steckt in einer strategischen Krise, deshalb hatte die Aktie sich im vergangenen Jahr um 45 Prozent verbilligt. Zehn Milliarden Dollar könnte also ein Schnäppchenpreis sein. Doch Avon will nicht, es hält den Preis von 23,25 Dollar in bar für zu niedrig - obwohl der um 20 Prozent über dem Kurs vor der Offerte liegt. Mehr aber will oder kann Coty nicht zahlen, das Unternehmen strebt zumindest derzeit nicht eine feindliche Übernahme an. Generell soll Avon angeblich aber bereit zum Verkauf sein.
Die Geschäftsmodelle der beiden sind jedoch unterschiedlich: Avon setzt auf Direktvertrieb, die Avon-Beraterinnen sind auch in Deutschland bekannt, wenn auch weit weniger verbreitet als etwa in den USA oder auch den Schwellenländern. Peter Schäfer vom IKW:
"International gesehen ist der Direktvertrieb durchaus chancenreich, wenn man den Bereich der Globalisierung nimmt, Märkte wie Indien oder China, in denen diese Vertriebsform interessante Potenziale bietet und eben auch hohe Multiplikatorwirkung, was die Bekanntheit der Marke angeht, wenn man solche Markenbotschafter im Direktvertrieb hat, die die Bekanntheit der Marke transportieren."
Sollte Coty der Kauf von Avon gelingen, könnte es seine Produktpalette erweitern, aber vor allem eben neue Märkte erschließen. Es wäre ein mutiger Schritt, meinen Beobachter. An einen Übernahmekampf glauben sie jedoch nicht. Andere Bieter sind bisher jedenfalls nicht in Sicht.