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Kosmische Strahlung selbst beobachten
Schülerforschung am Cosmic Day

Kinder und Jugendliche kommen während ihrer Schulzeit nur selten mit aktueller Wissenschaft in Berührung. Um das zu ändern, laden morgen viele Teilchenforschungsinstitute weltweit zum International Cosmic Day ein – dem internationalen kosmischen Tag.

Von Dirk Lorenzen |
Schematische Darstellung einer Teilchenlawine in der Atmosphäre
Schematische Darstellung einer Teilchenlawine in der Atmosphäre (ASPERA/Bret)
Der Name ist ein Wortspiel, denn es geht vor allem um Cosmic Rays, um kosmische Strahlung. Zum achten Mal kommen Schülergruppen an verschiedenen Forschungszentren zusammen, um sich mit den energiereichen Teilchen zu beschäftigen, in Deutschland etwa an der TU Dresden.
Die kosmische Strahlung liefert wichtige Informationen über die Objekte im All. Manche Teilchen haben eine höhere Energie als die Partikel in den größten Beschleunigern auf der Erde.
Im Weltall sind explodierende Sterne, Neutronensterne mit starken Magnetfeldern und die Umgebung Schwarzer Löcher starke Quellen der energiereichen Teilchen.
Die Explosionswolken von Supernovae sind nicht immer kreisrund, wie der Crab-Nebel im Stier zeigt
Überreste von explodierten Sternen (hier der Krebsnebel) sind gute Beschleuniger für Teilchen der kosmischen Strahlung (NASA/ESA)
Ständig treffen Myriaden solcher Partikel die Erdatmosphäre. Dort entstehen bei der Kollision mit einem anderen Teilchen große Mengen neuer Partikel. Es kommt zu regelrechten Teilchenlawinen, Fachleute sprechen von Luftschauern – allerdings erreicht nur ein geringer Anteil die Erdoberfläche.
Die Schüler messen die Teilchenschauer, analysieren die Daten und präsentieren ihre Ergebnisse. Der Cosmic Day soll weit über den Tag hinaus wirken: Die Organisatoren, hierzulande das Deutsche Elektronensynchrotron DESY in Hamburg und Zeuthen und das Netzwerk Teilchenwelt, können Schulen auch Instrumente für längere Messreihen zur Verfügung stellen.