Spionageaffäre
Krah bleibt AfD-Spitzenkandidat

Der AfD-Politiker Krah bleibt trotz der Spionage-Vorwürfe gegen einen seiner Mitarbeiter Spitzenkandidat seiner Partei für die Europawahl. Diese Entscheidung habe er gemeinsam mit der Parteiführung getroffen, teilte Krah in Berlin mit. Seinem Mitarbeiter im EU-Abgeordnetenbüro werde er umgehend kündigen.

    Berlin: Maximilian Krah, AfD-Spitzenkandidat zur Europawahl, gibt ein Pressestatement nach dem Gespräch mit der AfD-Fraktionsspitze.
    AfD-Spitzenkandidat Krah gibt ein Pressestatement nach dem Gespräch mit der AfD-Fraktionsspitze. (Michael Kappeler / dpa / Michael Kappeler)
    Zuvor hatte sich Krah mit den AfD-Vorsitzenden Chrupalla und Weidel zu einem Krisengespräch getroffen. Diese teilten anschließend mit, Krah werde nicht an der AfD-Auftaktveranstaltung zur Europawahl in Donaueschingen teilnehmen, um den Wahlkampf sowie das Ansehen der Partei nicht zu belasten. Zudem forderten sie die Aufklärung der Vorwürfe.
    Die Bundesanwaltschaft hatte den Mitarbeiter Krahs am Montag in Dresden festnehmen lassen. Er soll für einen chinesischen Geheimdienst gearbeitet und Informationen aus dem Europäischen Parlament an Peking weitergegeben haben. Er sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.

    Krah für Nähe zu China bekannt

    Der Grünen-Europaabgeordnete Bütikofer sagte im Deutschlandfunk, es sei kaum vorstellbar, dass Krah nichts von den Tätigigkeiten seines Mitarbeiters gewusst habe. Der AfD-Politiker habe sich zudem im Europarparlament als einer der lautesten China-Befürworter hervorgetan. Der Spionage-Fall mache ingesamt deutlich, mit welchen Methoden China versuche, Europa zu destabilisieren, erklärte Bütikofer. (Das vollständige Interview können Sie hier nachlesen.)
    Krah wird seit längerem unter anderem wegen seiner Nähe zu China kritisiert. Auch im Zusammenhang mit Russland wurde der Verdacht gegen ihn erhoben, von Moskau beeinflusst zu werden. Vor der Wahl Krahs zum Spitzenkandidaten hatten auch in der AfD viele hinter vorgehaltener Hand Bedenken gegen ihn geäußert. Krah selbst sprach von einer anonymen Schmutzkampagne.

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    Diese Nachricht wurde am 24.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.