"Es kommt immer der Patient zuerst, die Patientenschaft hat das Recht darauf vertrauen zu können, dass trotz aller ökonomischer Zwänge eine bestmögliche Versorgung gewährleistet ist", sagte Petra Maria Schumm-Draeger im Deutschlandfunk. Betriebswirtschaftliche Zielgrößen dürften niemals im Vordergrund einer Behandlung stehen. Der "Klinik Kodex" sei dafür ein erster wichtiger Schritt.
Um "die rasant fortschreitende Ökonomisierung der Medizin zu stoppen", hat die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) einen "Klinik Kodex" ins Leben gerufen, deren stellvertretende Vorsitzende Schumm-Drager ist.
Viele Hüft-OPs in Deutschland - wegen des Geldes?
Ein Problem sei, dass technische und operative Leistungen wesentlich besser bezahlt würden, das könnte ein Grund dafür sein, das in Deutschland die meisten künstliche Hüftgelenke eingesetzt werden - so viele wie in kaum einem anderen Land. Der Kodex soll helfen, ein Gleichgewicht zwischen Medizin und Ökonomie herzustellen, bei dem "die Medizin aber immer das Entscheidende ist", sagte die Münchner Ärztin.
Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin bezeichnet sich als eine der größten wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften Deutschlands. Sie hat nach eigenen Angaben rund 25.000 Mitglieder.
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