Eine Übersichtsarbeit über eine große Zahl von internationalen Studien über den Einfluss infektiologischer Beratung wurde jetzt im Fachblatt "Infection" veröffentlicht. Untersucht worden seien Blutstrominfektionen mit einem bestimmten Erreger, dem Staphylococcus aureus, einem besonders häufiger Erreger von Sepsis, erklärt Professor Gerd Fätkenheuer ist Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie.
Das Ergebnis: Durch die Behandlung durch Infektiologen seien die Behandlungsergebnisse verbessert worden, mehr Patienten hätten überlebt. Die Komplikationen, die eine Infektion mit sich bringt, konnten besser in den Griff bekommen werden, weil die Behandlung lange genug durchgeführt wurde, so Fätkenheuer. Nämlich mit den richtigen Medikamenten und der richtigen Dosis.
Gezieltere Behandlung
Oft fänden Ärzte die Erreger zunächst im Blut und gäben sich damit zufrieden. In vielen Fällen seien sie aber auch in anderen Organen, im Knochen, Herzen, oder Gehirn. Dann würden sich andere Behandlungsnotwendigkeiten ergeben. Auch der Einsatz von Antibiotika geschehe gezielter - Breitspektrumantibiotika könnten dann abgesetzt werden.
Ein großes Problem sei allerdings, dass an vielen Kliniken keine Infektiologen arbeiteten, betonte Fätkenheuer. Die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie setze sich für eine Verbesserung der Situation und eine Weiterbildung von Infektiologen ein. Auch gäbe es ein aktuelles Förderprogramm der Bundesregierung dazu. Dies sei aber eher die mittelfristige Lösung. Der etwas schnellere Weg sei die Schulung von Ärzten.