Auf dem Mond dauern Tag und Nacht zwar jeweils gut vierzehn Tage. Doch der Kraterrand ragt so aus dem zerklüfteten Gelände am Pol heraus, dass er fast ununterbrochen im Sonnenlicht liegt. Große Gebiete dort bekommen mehr als drei Wochen pro Monat Sonnenlicht und liegen nur wenige Tage im Dunkeln. Wegen der tief stehenden Sonne ist es dort wohl nur etwa 60 Grad Celsius heiß – und nicht wie mittags am Äquator über 100 Grad.
Stets unter -150 Grad kalt
In das tiefe Kraterinnere gelangen dagegen niemals Sonnenstrahlen. Dort ist es stets unter -150 Grad kalt. Sollten im Laufe der Mondgeschichte Kometen oder Asteroiden in den Krater Shackleton gestürzt sein, so wäre ihr Eis dort bis heute bestens erhalten.
Tatsächlich haben Messungen einiger Mondsonden gezeigt, dass am Kraterboden mehr Wasserstoff vorkommt als üblich. Dies könnte auf gefrorenes Wasser hindeuten. Allerdings lässt sich das Signal auch durch das Vorkommen von Mineralen erklären.
Idealer Standort, um Strom zu gewinnen
Aufgrund seiner Topographie und des möglichen Wasservorkommens gilt Shackleton als Traumziel vieler Mondmissionen. Der lang beleuchtete Kraterrand wäre ein idealer Standort, um mit Solarzellen Strom zu gewinnen.
Doch noch ist völlig unklar, ob dort Roboter oder Menschen arbeiten können – oder ob das Gebiet mit Bergspitzen und steilen Abhängen eher ein Albtraum ist.