Eine schwangere Frau muss viele Regeln beachten. Sie sollte sich gesund ernähren, keine Medikamente einnehmen und auf gar keinen Fall rauchen oder Alkohol trinken. Schadstoffe schädigen den Fötus und können zu Missbildungen oder zu einer verzögerten Entwicklung führen. Eine schwangere Frau mit zellschädigenden Krebsmedikamenten zu behandeln, gilt daher als höchst gefährlich.
"Es war für Mediziner immer schwierig, schwangeren Frauen eine Empfehlung über die Wirkung einer Chemotherapie auf das ungeborene Baby zu geben. Wir haben daher im Jahr 2005 begonnen, das Schicksal dieser Kinder zu verfolgen und sie eingehend zu untersuchen. Insgesamt können wir sagen, dass unsere Studienergebnisse beruhigend sind. Diese Kinder scheinen sich normal zu entwickeln, wenn wir sie mit Gleichaltrigen vergleichen, deren Mütter keine Chemotherapie erhielten."
Frederik Amant von der katholischen Universität im belgischen Leuven. Gemeinsam mit seinen Kollegen hat er insgesamt 70 Kinder untersucht, deren Mütter während der Schwangerschaft eine Chemotherapie bekommen hatten. Knapp zwei Jahre lang dokumentierten die Forscher neben den kognitiven Leistungen auch die körperliche Entwicklung der Kinder sowie die Funktion bestimmter Organe. Der Großteil dieser Kinder war zu Beginn der Untersuchung etwa 18 Monate alt. Die Forscher untersuchten aber auch ältere Kinder, die ältesten von ihnen waren 18 Jahre alt. Auffällig war, dass deutlich mehr als die Hälfte der untersuchten Kinder bereits vor dem errechneten Geburtstermin auf die Welt kam.
"Bei diesen früh geborenen Kindern sehen wir Probleme in der Entwicklung. Aber es sind die gleichen Defizite, die man generell bei zu früh geborenen Kindern beobachtet. Zwar können wir nicht eindeutig ausschließen, dass auch die Chemotherapie bei diesen Kindern zu der schlechteren Entwicklung beigetragen hat. Doch diejenigen Kinder in unserer Studie, die nicht zu früh geboren wurden, haben sich ja trotz der Medikamente normal entwickelt. Deshalb gehen wir davon aus, dass bei den zu früh geborenen Kindern eher die Unreife der Grund für das schlechtere Abschneiden bei den Tests ist als die Chemotherapie."
Von vielen Medikamenten und Drogen ist bekannt, dass sie die sogenannte Plazentaschranke passieren können. Diese Schranke funktioniert wie ein Filter und verhindert, dass bestimmte Substanzen vom mütterlichen in den Blutkreislauf des Fötus übergehen.
"Aus Untersuchungen an Versuchstieren wissen wir, dass nicht alle Medikamente, die bei einer Chemotherapie eingesetzt werden auf den Fötus übergehen. Manche Chemikalien können im Fetus gar nicht nachgewiesen werden. Bei manchen besonders zellschädigenden Chemotherapien gehen etwa 5 bis 20 Prozent der Medikamente in den Blutkreislauf des Fötus über. Die Konzentration ist also viel geringer, als im mütterlichen Blut. Wir hatten daher gehofft, dass sich die Kinder normal entwickeln würden."
Um wirklich eindeutige Schlüsse ziehen zu können, müsste jedoch die Anzahl der untersuchten Kinder größer und der Untersuchungszeitraum länger sein, betont Frederic Amant. Schon jetzt könnten die Studienergebnisse aber eine wichtige Entscheidungshilfe für behandelnde Ärzte sein.
"Wir gehen davon aus, dass krebskranken Schwangeren in der Vergangenheit aus Angst vor den Folgen einer Chemotherapie in manchen Fällen zu einer Abtreibung geraten wurde oder Schwangerschaften vorzeitig beendet worden sind. Doch wir sehen, dass die Folgen einer frühen Geburt viel schwer wiegender sind, als die Effekte einer Chemotherapie. Unser Rat ist daher, auch schwangere Frauen zu behandeln und die Krebserkrankung nicht als Motivation für eine Abtreibung zu sehen."
Mit einer Chemotherapie sollte jedoch in jedem Fall erst nach dem ersten Trimester begonnen werden, sagt Frederik Amant. In diesen ersten drei Schwangerschaftsmonaten bilden sich die Organe des Embryos aus. Ihre Studie werden die Forscher nun weiterführen und das Schicksal der Kinder über einen längeren Zeitraum verfolgen.
"Wir wollen auch untersuchen, wie sich die Kinder während der Pubertät entwickeln und ob sich die Chemotherapie auf die Fruchtbarkeit der Jungen und Mädchen auswirkt. Außerdem möchten wir herausfinden, ob sie ein erhöhtes Krebsrisiko haben. Es sind also eher nur Zwischenergebnisse unserer Studie, die wir nun vorstellen."
"Es war für Mediziner immer schwierig, schwangeren Frauen eine Empfehlung über die Wirkung einer Chemotherapie auf das ungeborene Baby zu geben. Wir haben daher im Jahr 2005 begonnen, das Schicksal dieser Kinder zu verfolgen und sie eingehend zu untersuchen. Insgesamt können wir sagen, dass unsere Studienergebnisse beruhigend sind. Diese Kinder scheinen sich normal zu entwickeln, wenn wir sie mit Gleichaltrigen vergleichen, deren Mütter keine Chemotherapie erhielten."
Frederik Amant von der katholischen Universität im belgischen Leuven. Gemeinsam mit seinen Kollegen hat er insgesamt 70 Kinder untersucht, deren Mütter während der Schwangerschaft eine Chemotherapie bekommen hatten. Knapp zwei Jahre lang dokumentierten die Forscher neben den kognitiven Leistungen auch die körperliche Entwicklung der Kinder sowie die Funktion bestimmter Organe. Der Großteil dieser Kinder war zu Beginn der Untersuchung etwa 18 Monate alt. Die Forscher untersuchten aber auch ältere Kinder, die ältesten von ihnen waren 18 Jahre alt. Auffällig war, dass deutlich mehr als die Hälfte der untersuchten Kinder bereits vor dem errechneten Geburtstermin auf die Welt kam.
"Bei diesen früh geborenen Kindern sehen wir Probleme in der Entwicklung. Aber es sind die gleichen Defizite, die man generell bei zu früh geborenen Kindern beobachtet. Zwar können wir nicht eindeutig ausschließen, dass auch die Chemotherapie bei diesen Kindern zu der schlechteren Entwicklung beigetragen hat. Doch diejenigen Kinder in unserer Studie, die nicht zu früh geboren wurden, haben sich ja trotz der Medikamente normal entwickelt. Deshalb gehen wir davon aus, dass bei den zu früh geborenen Kindern eher die Unreife der Grund für das schlechtere Abschneiden bei den Tests ist als die Chemotherapie."
Von vielen Medikamenten und Drogen ist bekannt, dass sie die sogenannte Plazentaschranke passieren können. Diese Schranke funktioniert wie ein Filter und verhindert, dass bestimmte Substanzen vom mütterlichen in den Blutkreislauf des Fötus übergehen.
"Aus Untersuchungen an Versuchstieren wissen wir, dass nicht alle Medikamente, die bei einer Chemotherapie eingesetzt werden auf den Fötus übergehen. Manche Chemikalien können im Fetus gar nicht nachgewiesen werden. Bei manchen besonders zellschädigenden Chemotherapien gehen etwa 5 bis 20 Prozent der Medikamente in den Blutkreislauf des Fötus über. Die Konzentration ist also viel geringer, als im mütterlichen Blut. Wir hatten daher gehofft, dass sich die Kinder normal entwickeln würden."
Um wirklich eindeutige Schlüsse ziehen zu können, müsste jedoch die Anzahl der untersuchten Kinder größer und der Untersuchungszeitraum länger sein, betont Frederic Amant. Schon jetzt könnten die Studienergebnisse aber eine wichtige Entscheidungshilfe für behandelnde Ärzte sein.
"Wir gehen davon aus, dass krebskranken Schwangeren in der Vergangenheit aus Angst vor den Folgen einer Chemotherapie in manchen Fällen zu einer Abtreibung geraten wurde oder Schwangerschaften vorzeitig beendet worden sind. Doch wir sehen, dass die Folgen einer frühen Geburt viel schwer wiegender sind, als die Effekte einer Chemotherapie. Unser Rat ist daher, auch schwangere Frauen zu behandeln und die Krebserkrankung nicht als Motivation für eine Abtreibung zu sehen."
Mit einer Chemotherapie sollte jedoch in jedem Fall erst nach dem ersten Trimester begonnen werden, sagt Frederik Amant. In diesen ersten drei Schwangerschaftsmonaten bilden sich die Organe des Embryos aus. Ihre Studie werden die Forscher nun weiterführen und das Schicksal der Kinder über einen längeren Zeitraum verfolgen.
"Wir wollen auch untersuchen, wie sich die Kinder während der Pubertät entwickeln und ob sich die Chemotherapie auf die Fruchtbarkeit der Jungen und Mädchen auswirkt. Außerdem möchten wir herausfinden, ob sie ein erhöhtes Krebsrisiko haben. Es sind also eher nur Zwischenergebnisse unserer Studie, die wir nun vorstellen."