Chrom ist nicht gleich Chrom. Das Metall gibt es in verschiedenen Oxidationsstufen, wie der Chemiker sagt. Und daher auch mit unterschiedlichen Reaktionseigenschaften. Die Lebensmittelchemikerin Anja Mattner vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Oberschleißheim:
"Es gibt Chrom III und Chrom VI. Also, Chrom VI bildet andere Verbindungen wie jetzt Chrom III. Chrom III ist gut, mal platt gesagt. Und Chrom VI ist das schlechte Chrom."
Chrom III ist ein essenzielles Nährelement, das heißt: Unser Körper braucht es, unter anderem für den Zuckerstoffwechsel. Chrom VI dagegen löst im Tierversuch Krebs aus. Man nennt diese toxische Spezies auch Chromat. Genau dieses Krebsgift war in Trinkwasser-Proben in den USA entdeckt worden.
In Oberschleißheim nahm man das zum Anlass, um ebenfalls nach Chrom VI zu fahnden. Und zwar in Mineralwasser. Anja Mattner führte die Analysen durch:
"Man kann auf jeden Fall sagen, dass es so eine Untersuchung an Mineralwasser bis jetzt in Deutschland nicht gegeben hat. So dass man eigentlich keine Ahnung hatte, was man findet. Ob man nichts findet. Ob man besonders viel findet. Oder wie da überhaupt die Belastungslage ist. Also, ich hab' insgesamt 64 Wässer gemessen. Wir hatten auch ausländische Wässer. Aber es waren alles im deutschen Handel erwerbbare Mineralwässer."
Tatsächlich war das krebserregende Chromat in den Proben nachweisbar. Allerdings nur in geringen Spuren, wie Anja Mattner sagt. Die Belastung mit Chrom VI sei deutlich geringer als beim Trinkwasser in den USA:
"Also, es ist nicht gesundheitskritisch zu bewerten."
Allerdings gibt es ein Konzentrationsgefälle. Die Höhe der Chromat-Belastung ist offensichtlich davon abhängig, wie viel Kohlensäure in einem Mineralwasser steckt:
"Kohlensäure macht ja das Wasser sauer. Und im Sauren ist Chrom VI nicht so stabil. Da zerfällt es sehr leicht. Und deswegen haben wir gefunden, dass in den stillen Wässern mehr Chrom VI enthalten ist als in denen mit viel Kohlensäure."
Daraus lässt sich dann doch eine Empfehlung für Verbraucher ableiten. Peter Fecher, Leiter des Sachgebietes für Lebensmittel-Rückstände in dem bayerischen Untersuchungsamt:
"Wenn man übervorsichtig sein will, dann sollte man eher die kohlensäurehaltigen trinken. Das kann man natürlich tun, wenn man sich selber damit beruhigen möchte."
Am Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe wurde unterdessen auch Trinkwasser auf Chrom VI untersucht. Der Bericht steht kurz vor der Veröffentlichung. Wie zu erfahren ist, sind die Befunde ähnlich wie in den USA: Auch hierzulande findet sich Chromat im Trinkwasser. Doch ist die Situation offenbar so wie bei den Mineralwässern: Das Krebsgift kommt nur in Spuren vor.
In Deutschland ist für Fragen der Trinkwasserqualität das Umweltbundesamt zuständig. In der Fachbehörde wird derzeit ein Chromat-Höchstwert von einem Mikrogramm pro Liter Wasser diskutiert. Bis zu dieser Schwelle soll das gesundheitliche Risiko durch Chrom VI vernachlässigbar sein. Die untersuchten Trink- und Mineralwässer lagen auf jeden Fall deutlich darunter.
Woher die Belastung mit dem Krebsgift rührt, ist Anja Mattner zufolge übrigens gar nicht klar:
"Wir haben einen kleinen Laborversuch gemacht mit Leitungen, also Trinkwasserleitungen, wie jeder sie eigentlich im Haus hat. Aus Edelstahl. Und wollten wissen: Wenn wir jetzt das Mineralwasser mal 24 Stunden drin stehen lassen – was passiert denn da? Können wir da 'was rauslösen? Und wir haben nichts gefunden. Also, der Gehalt hat sich nicht verändert. Und deswegen müssen wir davon ausgehen, dass das andere Ursachen hat als die Leitungen."
Fest steht auf jeden Fall: Chromat ist ein Schadstoff, der heute in der Umwelt verbreitet ist. Chrom kommt zum Beispiel bei der industriellen Herstellung von Batterien und Edelstählen zum Einsatz. Oder auch beim Gerben von Leder. Dabei entsteht das kritische Chromat.
Offensichtlich findet das Krebsgift seinen Weg in Böden – und am Ende dann auch in unser Wasser.
"Es gibt Chrom III und Chrom VI. Also, Chrom VI bildet andere Verbindungen wie jetzt Chrom III. Chrom III ist gut, mal platt gesagt. Und Chrom VI ist das schlechte Chrom."
Chrom III ist ein essenzielles Nährelement, das heißt: Unser Körper braucht es, unter anderem für den Zuckerstoffwechsel. Chrom VI dagegen löst im Tierversuch Krebs aus. Man nennt diese toxische Spezies auch Chromat. Genau dieses Krebsgift war in Trinkwasser-Proben in den USA entdeckt worden.
In Oberschleißheim nahm man das zum Anlass, um ebenfalls nach Chrom VI zu fahnden. Und zwar in Mineralwasser. Anja Mattner führte die Analysen durch:
"Man kann auf jeden Fall sagen, dass es so eine Untersuchung an Mineralwasser bis jetzt in Deutschland nicht gegeben hat. So dass man eigentlich keine Ahnung hatte, was man findet. Ob man nichts findet. Ob man besonders viel findet. Oder wie da überhaupt die Belastungslage ist. Also, ich hab' insgesamt 64 Wässer gemessen. Wir hatten auch ausländische Wässer. Aber es waren alles im deutschen Handel erwerbbare Mineralwässer."
Tatsächlich war das krebserregende Chromat in den Proben nachweisbar. Allerdings nur in geringen Spuren, wie Anja Mattner sagt. Die Belastung mit Chrom VI sei deutlich geringer als beim Trinkwasser in den USA:
"Also, es ist nicht gesundheitskritisch zu bewerten."
Allerdings gibt es ein Konzentrationsgefälle. Die Höhe der Chromat-Belastung ist offensichtlich davon abhängig, wie viel Kohlensäure in einem Mineralwasser steckt:
"Kohlensäure macht ja das Wasser sauer. Und im Sauren ist Chrom VI nicht so stabil. Da zerfällt es sehr leicht. Und deswegen haben wir gefunden, dass in den stillen Wässern mehr Chrom VI enthalten ist als in denen mit viel Kohlensäure."
Daraus lässt sich dann doch eine Empfehlung für Verbraucher ableiten. Peter Fecher, Leiter des Sachgebietes für Lebensmittel-Rückstände in dem bayerischen Untersuchungsamt:
"Wenn man übervorsichtig sein will, dann sollte man eher die kohlensäurehaltigen trinken. Das kann man natürlich tun, wenn man sich selber damit beruhigen möchte."
Am Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe wurde unterdessen auch Trinkwasser auf Chrom VI untersucht. Der Bericht steht kurz vor der Veröffentlichung. Wie zu erfahren ist, sind die Befunde ähnlich wie in den USA: Auch hierzulande findet sich Chromat im Trinkwasser. Doch ist die Situation offenbar so wie bei den Mineralwässern: Das Krebsgift kommt nur in Spuren vor.
In Deutschland ist für Fragen der Trinkwasserqualität das Umweltbundesamt zuständig. In der Fachbehörde wird derzeit ein Chromat-Höchstwert von einem Mikrogramm pro Liter Wasser diskutiert. Bis zu dieser Schwelle soll das gesundheitliche Risiko durch Chrom VI vernachlässigbar sein. Die untersuchten Trink- und Mineralwässer lagen auf jeden Fall deutlich darunter.
Woher die Belastung mit dem Krebsgift rührt, ist Anja Mattner zufolge übrigens gar nicht klar:
"Wir haben einen kleinen Laborversuch gemacht mit Leitungen, also Trinkwasserleitungen, wie jeder sie eigentlich im Haus hat. Aus Edelstahl. Und wollten wissen: Wenn wir jetzt das Mineralwasser mal 24 Stunden drin stehen lassen – was passiert denn da? Können wir da 'was rauslösen? Und wir haben nichts gefunden. Also, der Gehalt hat sich nicht verändert. Und deswegen müssen wir davon ausgehen, dass das andere Ursachen hat als die Leitungen."
Fest steht auf jeden Fall: Chromat ist ein Schadstoff, der heute in der Umwelt verbreitet ist. Chrom kommt zum Beispiel bei der industriellen Herstellung von Batterien und Edelstählen zum Einsatz. Oder auch beim Gerben von Leder. Dabei entsteht das kritische Chromat.
Offensichtlich findet das Krebsgift seinen Weg in Böden – und am Ende dann auch in unser Wasser.