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Kreml
"Berichte über brisantes Material zu Trump sind Unsinn"

Das russische Präsidialamt hat Berichte dementiert, wonach der Kreml heikle Informationen über den künftigen US-Präsidenten Donald Trump vorliegen habe. Ein Sprecher bezeichnete das als Falschinformation. Ob Trump sich heute Nachmittag dazu äußert, ist unklar. Er gibt eine seiner seltenen Pressekonferenzen.

Von Jan Bösche |
    Zwei russische Matrjoschka-Puppen in einem Moskauer Souvenir-Laden sind mit den Gesichtern von Donald Trump und Wladimir Putin bemalt.
    Zwei russische Matrjoschka-Puppen mit den Gesichtern von Donald Trump und Wladimir Putin (picture alliance / dpa / Mikhail Pochuyev)
    Donald Trump macht vieles anders als andere Politiker - unter anderem, wie er mit der Öffentlichkeit kommuniziert. Immer wieder twittert er Ideen, Meinungen, Anschuldigungen. Eine klassische Pressekonferenz hat er aber schon lange nicht mehr geben.
    "Wir reden darüber am Mittwoch" - so wimmelte er in den vergangenen Tagen immer wieder Reporterfragen ab, zum Beispiel, als es um den Einfluss seiner Familie im Weißen Haus ging. Man rede am Mittwoch, es sei alles einfach und leicht.
    Eigentlich sollte die Pressekonferenz schon im Dezember stattfinden
    Wie soll es denn nun mit seinem verzweigten Firmen-Imperium weitergehen? Die Frage wollte Trump eigentlich schon auf einer Pressekonferenz im Dezember beantworten - die wurde aber verschoben. Der konservative Kolumnist David French sagte bei NPR, Trump habe weitreichende Geschäfts-Interessen - und das mache ihm Sorgen: "Er ist nicht sehr mitteilsam über die Veräußerung seiner Geschäftsinteressen. Wir wissen, dass Trump seine Marke sehr wichtig nimmt, besonders im Wahlkampf. Wenn man ihm richtig auf die Nerven gehen will, muss man seine Marke angreifen. Dann wird er richtig, richtig böse."
    Trump selbst sagte kurz nach seiner Wahl bei CBS, er wolle sich in Zukunft nicht mehr um sein Geschäft kümmern, er habe jetzt wichtigere Aufgaben. Verkaufen wollte er aber auch nicht - seine Kinder sollten die Geschäftsführung übernehmen. Und überhaupt: "Die Gesetze sind sehr weich - ich muss überhaupt nichts unternehmen."
    Wie will Trump die Führung seiner Geschäfte regeln?
    In der Tat gelten für den Präsidenten viele der Regeln nicht, denen sich zum Beispiel Minister unterwerfen müssen. Probleme könnte es zum Bespiel mit dem Trump-Hotel in Washington geben. Das ist von der Regierung gemietet - und Rechtsexperten sagen, der Mietvertrag verbiete, dass gewählte Amtsinhaber eine Rolle spielen.
    Bislang sieht alles danach aus, dass auch das Weiße Haus unter Trump ein Familienbetrieb sein wird: Trumps Tochter Ivanka und ihr Mann Jared Kushner werden im Weißen Haus arbeiten, Kushner sogar als Chefberater - ohne Gehalt.
    Familie und Geschäft werden heute bei der Pressekonferenz aber nicht das einzige Thema sein: Trumps Kommunikations-Stil, seine Minister, die Zukunft der Krankenversicherung - alles mögliche Themen.
    Kompromittierendes Material über Trump? - "Alles Fake News"
    Und dann ist da noch der Vorwurf, Russland habe in den Wahlkampf eingegriffen, im Sinne Trumps. Ein Vorwurf, den Trump immer wieder bestreitet. Sein künftiger Stabschef Reince Priebus sagte am Wochenende, Trump leugne ja gar nicht, dass Russland hinter dieser Hacking-Kampagne gesteckt habe. Aber Trumps Beraterin Kallyanne Conway betont wieder und wieder, es gebe keinen schlagenden Beweis, dass das das Wahlergebnis beeinflusst habe.
    Rechtzeitig zur Pressekonferenz berichten unter anderem New York Times und CNN, die Geheimdienste hätten Trump gewarnt, es könnte kompromittierendes Material über ihn geben - gesammelt in Russland. Den Berichten zufolge habe es im Wahlkampf auch Treffen zwischen dem Trump-Team und russischen Vertretern gegeben. Die Geheimdienste würden das Material noch untersuchen. Donald Trump hat schon eine erste Antwort gegeben: "Fake News" und "Politische Hexenjagd". Verschickt per - Twitter.