"Pure Fiktion"
Kreml bestreitet Berichte über Telefonat zwischen Putin und Trump

Der Kreml hat Medienberichte dementiert, wonach es vergangene Woche ein Telefonat zwischen dem russischen Staatschef Putin und dem designierten US-Präsidenten Trump gegeben hat. Bei den Berichten handle es sich um pure Fiktion, erklärte ein Sprecher. Putin habe derzeit keine konkreten Pläne, sich mit Trump auszutauschen.

    Fotomontage mit US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin
    Fotomontage mit US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin (imago / dpa / AP)
    Die "Washington Post" und die Agentur Reuters hatten gemeldet, ein Thema des Telefonats sei der russische Angriffskrieg in der Ukraine gewesen. Trump habe Putin an die US-Militärpräsenz in Europa erinnert. Auch über den künftigen territorialen Zuschnitt der Ukraine hätten Trump und Putin sich ausgetauscht. Die ukrainische Regierung sei über das Gespräch informiert worden und habe keine Einwände gehabt, schreibt die "Washington Post" unter Berufung auf anynome Quellen. Demnach hat das Gespräch bereits am Donnerstag stattgefunden. Ein Sprecher Trumps wollte den Bericht nicht bestätigen.
    Im Wahlkampf hatte Trump immer wieder angekündigt, er werde den Krieg in der Ukraine rasch beenden. Wie er das erreichen will, sagte er bisher nicht. Der amtierende US-Präsident Biden und die Ukraine befürchten, dass unter Trump die Militärhilfe an die Ukraine drastisch sinken könnte. Biden und Putin hatten nach eigenen Angaben seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 keinen Kontakt.

    Auch Scholz will mit Putin sprechen

    Bundeskanzler Scholz erklärte indes, er wolle erneut Kontakt mit Moskau aufnehmen. Er betonte im ARD-Fernsehen, er werde dies jedoch als verantwortlicher Politiker nicht im Alleingang tun. Mit Trump telefonierte Scholz bereits. Regierungssprecher Hebestreit teilte mit, beide Politiker seien sich einig gewesen, dass sie auf eine - Zitat - "Rückkehr des Friedens" in Europa hinarbeiten wollten.
    Die Ukraine wird von russischen Truppen im Osten des Landes immer weiter zurückgedrängt. Unterdessen erwartet Kiew eine baldige Gegenoffensive Russlands in der Grenzregion Kursk. Dazu habe Moskau bereits rund 50.000 Soldaten zusammengezogen, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf amerikanische und ukrainische Militärs.
    Diese Nachricht wurde am 11.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.