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Kremlsprecher Peskow hat die Ablehnung von europäischen Friedenstruppen in der Ukraine bekräftigt. Es gebe eine Position des russischen Außenministers Lawrow dazu, sagte Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. "Dem habe ich nichts hinzuzufügen und nichts zu kommentieren."
Lawrow hatte Friedenstruppen aus Nato-Ländern in der Ukraine vergangene Woche als inakzeptabel bezeichnet. Sein Vize Gruschko nannte eine solche Entsendung einen Schritt der Eskalation. Nur wenige Länder Europas gehören nicht der Nato an, darunter Österreich, Irland oder die Schweiz.
Macron-Besuch bei Trump
Trump hatte am Rande eines Besuches von Frankreichs Staatschef Macron in Washington gesagt, dass Kremlchef Putin europäische Friedenstruppen zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstands in der Ukraine akzeptieren würde.
Macron sprach selbst von einem "Wendepunkt" in den Gesprächen. Dabei gehe es um Sicherheitsgarantien sowohl der Europäer als auch der USA. Zugleich äußerte er sich zuversichtlich über eine baldige Feuerpause. Trump stellte erneut eine Waffenruhe innerhalb weniger Wochen in Aussicht. Macron sagte gegenüber dem US-Sender Fox News, auf eine vorübergehende Feuerpause oder länger anhaltende Waffenruhe müssten Verhandlungen über einen nachhaltigen Frieden folgen. Für einen Abschreckungseffekt gegenüber Russland brauche es eine ukrainische Armee mit etwa 800.000 Soldaten.
Gespräche mit G7 und Selenskyj
Trump und Macron hatten von Washington aus auch mit ihren Kollegen aus der Gruppe der führenden westlichen Wirtschaftsnationen (G7) gesprochen. Trump erklärte danach, bei der Schalte habe "große Einigkeit" geherrscht. Selenskyj nahm von Kiew aus an dem Gespräch teil und forderte Trump laut der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine zu einem sehr baldigen Treffen auf, um die Bedingungen für die Friedens- und Sicherheitsgarantien zu bestimmen.
In Russland erklärte Staatschef Putin in einem Fernsehinterview, europäische aber auch andere Staaten hätten das Recht und die Möglichkeit, an Verhandlungen über eine Beilegung des Konflikts teilzunehmen. Es sei der Westen gewesen, der den Kontakt nach Moskau abgebrochen habe.
Korrespondent Borchard bleibt skeptisch
Der ARD-Korrespondent in Washington, Ralf Borchard, bilanzierte im Deutschlandfunk, das Treffen von Trump und Macron sei ein Schritt der Europäer Richtung Verhandlungstisch gewesen, doch da säßen sie noch lange nicht. Noch scheine Trump entschlossen zu sein, erstmal mit Russland allein zu verhandeln. Bei allen Äußerungen, die nach vorne zeigten, bleibe er skeptisch, sagte Borchard. Von einer gemeinsamen Strategie und parallelen Vorstellungen der US-Regierung und Europäer könne keine Rede sein.
Hörtipp
Diese Nachricht wurde am 25.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.