Russland
Kreml zu Trump-Äußerungen über Grönland und Kanada: "Beobachten die dramatische Entwicklung sehr genau"

Die russische Regierung hat sich zu den jüngsten Äußerungen des designierten US-Präsidenten Trump zu Grönland und Kanada geäußert. Auch Russland habe strategische nationale Interessen in der Arktis, hieß es aus dem Kreml.

    Der russische Kreml-Sprecher Peskow vor einer gemusterten Tapete im Kreml
    Kreml-Sprecher Dmitry Peskow (AFP / SERGEI BOBYLYOV)
    Kreml-Sprecher Peskow erklärte, man beobachte die dramatische Entwicklung sehr genau. Russland wolle Frieden und Stabilität in der Arktis. Zugleich kritisierte er, Europa reagiere bisher nur sehr verhalten und vorsichtig auf die Aussagen Trumps. Insgesamt handele es sich um bilaterale Angelegenheiten zwischen den USA und Dänemark beziehungsweise Kanada.
    Trump hatte die Absicht geäußert, Grönland und Kanada unter US-amerikanische Kontrolle zu bringen. Die EU-Kommission wies die Äußerungen gestern mit Blick auf das autonome, zu Dänemark gehörende Grönland als hypothetisch zurück.

    Empörung über Trump-Äußerungen

    Bundeskanzler Scholz warnte vor gewaltsamen Grenzverschiebungen, allerdings ohne Trump beim Namen zu nennen. Deutlicher wurde Verteidigungsminister Pistorius. Das Völkerrechtsprinzip, dass Grenzen nicht angetastet werden dürften, gelte für alle - nicht nur für Autokraten wie Putin, sondern "erst recht für den Führer der freien Welt, so wie man den amerikanischen Präsidenten jahrzehntelang zurecht genannt hat", sagte Pistorius bei einer Wahlkampfveranstaltung.
    Der scheidende kanadische Premierminister Trudeau betonte, Kanada werde niemals Teil der USA werden.
    Diese Nachricht wurde am 09.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.