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Gestiegene Lebensmittelpreise
Krieg in der Ukraine verstärkt Hunger in Afrika

Russland und die Ukraine sind für Kenia und andere Länder Afrikas Hauptlieferanten von Weizen, Mais und Sonnenblumenöl. Krieg und Sanktionen könnten zu einschneidenden Engpässen führen. Und das in einer Situation, in der nach langen Dürren sowieso zu wenig Getreide auf dem Markt ist.

    Ein Weizenfeld im Vordergrund, dahinter die Stadt Lugansk in der Ukraine.
    Ein Weizenfeld bei der Stadt Lugansk in der Ukraine. (dpa/TASS | Alexander Reka)
    In Ostafrika sind mehrere Regenzeiten ausgefallen. Die Ernten sind auf den Feldern verdorrt. Und jetzt folgt der Krieg in der Ukraine. Das Welternährungsprogramm (WFP) warnt im Deutschlandfunk , dass in den kommenden Monaten viele Menschen Nahrungsmittelhilfen benötigen werden. Drei Länder seien besonders betroffen, sagte der WFP-Regionaldirektor für Ostafrika, Michael Dunford: Äthiopien, Kenia und Somalia. Aber auch Dschibuti habe zuletzt einen Notstand erklärt. Insgesamt seien etwa 13 Millionen Menschen betroffen.

    Kenia: Russland und die Ukraine sind Hauptlieferanten für Grundnahrungsmittel

    80 Prozent des Weizens in Kenia seien importiert, erklärte der kenianische Wirtschaftsexperte Ken Gichinga. Russland und die Ukraine gehören zu den Hauptlieferanten für Grundnahrungsmittel. Auch Mais kommt aus den beiden Ländern nach Kenia. Getrocknet, gemahlen und mit Wasser zu Brei verarbeitet, bildet er die Grundlage für die meisten Mahlzeiten gerade bei ärmeren Familien. Die Menschen leiden unter den zuletzt schon drastisch gestiegenen Preisen und fürchten, ihre Familien bald nicht mehr ernähren zu können. Der Krieg könnte die Lieferketten komplett zusammenbrechen lassen.

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    Weizenpreis in einer Woche um ein Drittel gestiegen

    Der Ukraine-Krieg verschärft laut WFP auch die weltweite Hungerkrise. Seit dem russischen Angriff vor mehr als einer Woche sei der globale Weizenpreis um rund ein Drittel gestiegen, sagte der Leiter des Berliner WFP-Büros, Martin Frick, dem Evangelischen Pressedienst. "Das wird den globalen Hunger noch weiter in die Höhe treiben." Im Vergleich zum Vorjahr seien die Preise sogar um 60 Prozent gestiegen. Dauere der Krieg an, drohe eine weitere Erhöhung, etwa weil auf Feldern in der Ukraine nicht ausgesät werden könne.

    Welternährungsprogramm: Krieg macht Hilfsprogramme teurer

    Auch die Hilfsprogramme des Welternährungsprogramms sind laut Frick von dem Preisanstieg betroffen. Mit dem verfügbaren Geld könne weniger Lebensmittel gekauft werden, sagte er. "Der Krieg macht unsere Hilfsprogramme teurer." Bereits im Dezember - also vor dem russischen Angriff auf die Ukraine - habe das WFP beispielsweise im Jemen die Lebensmittelrationen halbieren müssen. "Wir nehmen im Moment von den Hungrigen, um die Verhungernden zu retten", sagte Frick. Um die wachsenden Bedarfe abzudecken, brauche es mehr Geld.
    Das WFP ist 2020 mit dem Friedensnobelpreis geehrt worden. Es unterstützt Menschen in Krisenländern mit Nahrungsmittelhilfen und leistet Hilfe beim Aufbau von Ernährungssystemen. Nach Angaben der UNO-Organisation haben weltweit 811 Millionen Menschen nicht genug zu essen.