Viele Schüler in Deutschland bewerten die eigene Lebensqualität laut einer neuen Umfrage als niedrig. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Deutsche Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung. Mehr als ein Viertel der Befragten stuft die eigene Lebensqualität als niedrig ein. Zudem gibt jeder fünfte Schüler an, psychisch belastet zu sein. Unter Kindern aus einkommensschwachen Familien betrifft dies sogar jeden dritten. Ebenso viele berichten davon, sich im schulischen Umfeld unwohl zu fühlen. Die größten Sorgen der Mädchen und Jungen sind Kriege, die Klimakrise und der Leistungsdruck in der Schule.
Autoren sind alarmiert
An der Befragung der Robert Bosch Stiftung haben über 1.500 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 17 Jahren sowie deren Eltern teilgenommen. Die Leiterin des Bildungsbereichs der Stiftung, Dagmar Wolf, bezeichnete die Ergebnisse als alarmierend. Zwar habe sich die Lebensqualität seit der Corona-Pandemie ständig verbessert, sie liege aber weiter unter dem Vorkrisen-Niveau. In Deutschland verbessere sich die Situation zudem weniger schnell als in anderen Ländern. Es brauche daher mehr Forschung, wie sich Druck und Ängste in den Schulen auf die Kinder und Jugendlichen auswirkten, sagte Wolf.
Bundesschülerkonferenz fordert Umdenken
Der Vorsitzende der Bundesschülerkonferenz, Fabian Schön, zeigte sich ebenfalls alarmiert. Weil viele Schülerinnen und Schüler über Leistungsdruck klagten, forderte er einen anderen Leistungsgedanken an Schulen. Noten allein seien nicht aussagekräftig genug und sollten so spät wie möglich erteilt werden. Für psychisch erkrankte Schüler müsse es Anlaufstellen in den Schulen geben. Auch müssten Schulen eine Atmosphäre bieten, in der man sich wohlfühle.
Diese Nachricht wurde am 20.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.