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Sudan
Kriegsparteien unterzeichnen Vereinbarung für humanitäre Hilfe

Im Sudan haben die Kriegsparteien ein Abkommen geschlossen, das humanitäre Hilfe ermöglichen soll. Vertreter der Armee und der Paramilitärs RSF unterzeichneten im saudi-arabischen Dschidda eine Verpflichtungserklärung zum Schutz der Zivilbevölkerung. Zuvor hatte der UNO-Menschenrechtsrat ein Ende der Kämpfe gefordert.

12.05.2023
    Rauch steigt am frühen Abend über Khartoum auf.
    Kriegsparteien im Sudan einigen sich auf Verpflichtungserklärung. (picture alliance / AA / Ahmed Satti)
    Ein an den Gesprächen der Kriegsparteien beteiligter US-Vertreter betonte, es handle sich nicht um einen Waffenstillstand. Diese Gespräche dauerten weiter an. Die nun vereinbarte Erklärung verpflichtet beide Seiten dazu, humanitäre Hilfe ins Land zu lassen. So soll etwa die Versorgung mit Strom und Wasser gewährleistet werden. Zudem sollen Sicherheitskräfte aus Krankenhäusern abgezogen werden.

    UNO-Menschenrechtsrat fordert Ende der Kämpfe

    Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen forderte die Kriegsparteien auf, die Kämpfe sofort einzustellen. Bei einer Dringlichkeitssitzung stimmte das UNO-Gremium für eine entsprechende Resolution. Die Entschließung wurde mit 18 Ja-Stimmen gegen 15 Nein-Stimmen bei 14 Enthaltungen angenommen. Gegen den Text votierten vor allem arabische und mehrheitlich muslimische Länder sowie Bolivien, China, Kuba und Vietnam.
    In dem Konflikt im Sudan stehen sich die Armee und die paramilitärische RSF-Miliz gegenüber. Seit 15. April kämpfen Armeechef al-Burhan und sein früherer Stellvertreter Daglo um die Vorherrschaft im Land. Mehrfach waren Feuerpausen vereinbart worden, diese wurden jedoch nicht eingehalten. Mehr als 750 Menschen wurden getötet und Hunderttausende vertrieben.
    Diese Nachricht wurde am 12.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.