Die zeitliche Korrelation von tiefgründiger Provenienzforschung in europäischen Kunstmuseen, der Rückgabe geraubten jüdischen Eigentums und der wissenschaftlichen Erfassung von Kriegsverlusten, auch in den Musikinstrumentenmuseen, ist kein Zufall. Eine Forschergeneration ist am Werk, die sowohl die Kulturbarbarei des Zweiten Weltkrieges über Dokumente und letzte Zeitzeugen noch im Blick hat, als auch die Geschichtsblindheit der Gegenwart kritisch erfassen kann. Allen Hinweisen auf Herkunft, Ankaufsituation und Verbleib jedes Instruments oder Instrumententeils wird nachgegangen. Irene Constantin erkundete die akribische Forschungsarbeit der Instrumentenkundler.
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Kriegsverluste in Instrumentensammlungen
Erkundung blinder Flecken
Ihr Schicksal ähnelt dem vieler Kunstwerke: Auch wertvolle Musikinstrumente kamen nach 1933 widerrechtlich in deutsche Museen, etwa in Berlin, Nürnberg oder Leipzig. Manche davon wurden im Krieg zerstört oder verschwanden nach ihrer Auslagerung. Junge Forscher spüren nun ihrer Geschichte nach.