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Krim
Ukraine wirft Russland Aggression vor

Die Lage auf der ukrainischen Halbinsel Krim droht zu eskalieren: Nach Angaben von Regierungsvertretern soll Russland etwa 2000 Soldaten in die Region verlegt und außerdem Truppen an den beiden wichtigsten Flughäfen positioniert haben.

    Bewaffnete Männer in Uniform stehen auf einer Straße von Simferopol
    Bewaffnete Männer auf einer Straße von Simferopol (picture alliance / dpa / Andrey Stenin)
    Die russische Nachrichtenagentur Interfax zitierte einen Beamten in der Ukraine, wonach 13 russische Flugzeuge mit insgesamt 150 Soldaten auf dem Luftwaffenstützpunkt Gwardeiskoje gelandet seien. Eine offizielle russische Bestätigung für diese Truppenbewegungen gab es jedoch nicht. Zudem besetzten Unbekannte mehrere Telefon- und Internetzentralen auf der Krim. Es gebe kaum noch Festnetz-, Internet- und Handyverbindungen aus der Region in andere Teile des Landes, teilte das ukrainische Telekommunikationsunternehmen Ukrtelecom JSC am späten Freitagabend auf seiner Internetseite mit.
    Der ukrainische Übergangspräsident Alexander Turtschinow forderte Russlands Präsident Wladimir Putin auf, die "Provokationen" einzustellen und seine Truppen zurückzuziehen. Das ukrainische Militär wolle sich nicht in einen Konflikt hineinziehen lassen, werde aber seine Pflicht erfüllen. Er verglich die Lage mit Russlands Intervention in Georgien: Putin arbeite an "Szenarien die völlig analog mit Abchasien sind, als erst ein militärischer Konflikt begonnen und dann das Gebiet annektiert wurde", sagte Turtschinow.
    Der ukrainische Sondergesandte für die Krim, Sergej Kunizyn, sprach von einer "bewaffneten Invasion". Zuvor hatten nicht identifizierte bewaffnete Einheiten in identischen Uniformen die Flughäfen in Sewastopol und Simferopol unter ihre Kontrolle gebracht. Zudem sollen zehn russische Militärhubschrauber das Gebiet überflogen haben, weshalb Kiew gegen die Verletzung seines Luftraums protestierte.
    Obama warnt Russland
    US-Präsident Barack Obama sagte, die Berichte über russische Truppenbewegungen in der Ukraine seien zutiefst beunruhigend. Sollte Russland die territoriale Integrität der Ukraine verletzen, könne sich dies destabilisierend auswirken. Obama warnte die Regierung in Moskau, eine militärische Intervention werde Folgen haben. Schwedens Außenminister Carl Bildt rief Russland per Twitter auf, sofort seine Truppen auf ihre normalen Stützpunkte zurückzuziehen. "Simferopol liegt eindeutig außerhalb dieser Zone", schrieb er über den Kurznachrichtendienst.
    Crimea situation alarming. Russia must immediately withdraw forces it controls to agreed base area. Simferopol is clearly outside this area— Carl Bildt (@carlbildt) 28. Februar 2014
    Deutschland und auch mehrere andere europäische Staaten rieten wegen der angespannten Lage von allen nicht notwendigen Reisen auf die Halbinsel ab. Aus Russland gab es zunächst keine Stellungnahme dazu, auf der Internetseite des Außenministeriums hieß es lediglich, man habe die Ukraine über die Bewegung bewaffneter Einheiten der auf der Krim stationierten Schwarzmeer-Flotte informiert - und diese erfolgten in voller Übereinstimmung mit den russisch-ukrainischen Vereinbarungen über die Schwarzmeerflotte.