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Krimi-Autor
Henning Mankell ist gestorben

Der schwedische Krimi- und Romanautor Henning Mankell ist tot. Das teilte sein Verlag mit. Mankell war im Vorjahr mit seiner Krebserkrankung an die Öffentlichkeit gegangen. Er wurde 67 Jahre alt. Bekannt wurde Mankell in Deutschland vor allem mit seinen Kriminalromanen um den Kommissar Wallander.

    Der schwedische Autor Henning Mankell.
    Der schwedische Autor Henning Mankell. (dpa / Rolf Vennenbernd)
    Mankell war einer der bekanntesten Vertreter der nordischen Kriminalliteratur. In Deutschland war er vor allem durch seine Krimis um den mürrischen Kommissar Kurt Wallander bekannt. Daneben veröffentlichte er Romane und Kinderbücher. Viele seiner Bestseller wie "Mörder ohne Gesicht" und "Mittsommermord" wurden verfilmt. Nach Angaben des Hanser Verlags wurden Mankells Bücher in mehr als 40 Sprachen übersetzt und erreichten eine Gesamtauflage von mehr als 40 Millionen Exemplaren. Allein in Deutschland verkaufte er 15 Millionen Bücher und machte den "Schwedenkrimi" als Genre populär.
    Außerdem baute Mankell in Maputo, Mosambik, eine Theatergruppe auf und inszenierte dort regelmäßig. Er engagierte sich dort zudem gegen Armut und Analphabetismus. "Meine Zeit zwischen Afrika und Europa aufzuteilen, hat mir Perspektiven und Distanz geschenkt, und ich glaube, es hat mich zu einem besseren Europäer gemacht", sagte der Autor zu seinem beiden Wohnorten.
    Buch über Krebserkrankung
    Ende 2013 wurde bei Mankell ein bösartiger Tumor festgestellt, Anfang 2014 ging er damit an die Öffentlichkeit. In einer Kolumne für die Zeitung "Göteborgs Posten" schrieb er: "Ich höre Menschen sagen: 'falls' ich sterbe, aber zum Teufel, es heißt 'wenn' ich sterbe - der Tod ist das einzige, dessen wir uns ganz sicher sein können."
    Erst kürzlich hatte er über seine Krebserkrankung ein Buch veröffentlicht. In "Treibsand - Was es heißt, ein Mensch zu sein" schrieb er sehr persönlich über sein Leben nach der erschütternden Diagnose, die er Anfang 2014 erhalten hatte. Mankell starb in der Nacht in Göteborg. Er hinterlässt eine Frau und einen Sohn.
    (tgs/hba)