NS-Verbrechen im KZ Buchenwald
Kriminalbiologe bestätigt: Lampenschirm wurde aus Menschenhaut gefertigt

Der Kriminalbiologe Mark Benecke hat mit einer Untersuchung die Menschenverachtung im Nationalsozialismus bestätigt. Er prüfte im Auftrag der KZ Gedenkstätte Buchenwald, ob die Wachmannschaften damals tatsächlich Gegenstände aus der Haut ihrer Opfer fertigen ließen. Im Fall eines Lampenschirms sei das eindeutig, teilte Benecke in Weimar mit.

22.03.2024
    Weimar: Mark Benecke, Kriminalbiologe, auf einem Bildschirm während einer Pressekonferenz zur Vorstellung neuer Ergebnisse forensischer Gutachten.
    Dr. Mark Benecke stellt ein forensisches Gutachten zu menschlichen Überresten im KZ Buchenwald im Nationalsozialismus vor. (Martin Schutt / dpa / Martin Schutt)
    Wie ein Gutachten 1992 zu dem Schluss gekommen sei, er sei aus Kunststoff gefertigt worden, erschließe sich ihm "gar nicht". Gedenkstätten-Direktor Wagner meinte, dass im KZ Buchenwald sogenannte "Geschenkartikel" aus der Haut von Menschen hergestellt worden seien, zeige die komplette Dehumanisierung.
    Der Lampenschirm ist eines der bekanntesten Objekte im Bestand der Stiftung. Er wird mittlerweile nicht mehr öffentlich gezeigt; auch aus ethischen Gründen. Geschichtsrevisionisten bezweifeln immer wieder, dass die Nazis Gegenstände aus menschlicher Haut anfertigen ließen.
    Diese Nachricht wurde am 21.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.