Mehrere Stunden haben die Vertreterinnen und Vertreter der Landessportbünde über Vorwürfe an führende DOSB-Kräfte und die Empfehlungen der DOSB-Ethikkommission diskutiert. Am Ende steht fest: Die Landessportbünde lehnen den Beschluss der DOSB-Gremien ab, schon im September die Vertrauensfrage ohne Neuwahlen zu stellen. Stattdessen solle die Empfehlung der Ethikkommision vollständig umgesetzt werden und sich das DOSB-Präsidium auf der Mitgliederversammlung im Dezember neu wählen lassen.
Es brauche mehr Zeit, um die Probleme zu lösen, begründete der Präsident des Bayerischen Landes-Sportverbandes, Jörg Ammon, diese Entscheidung im Deutschlandfunk.
"Wir sagen, dass wir Zeit brauchen, bis in den Dezember 2021, um gegenseitig auch miteinander die inhaltlichen Fragestellungen lösen zu können. Die Menschen haben an uns die Erwartungshaltung nicht als allererstes Personen und Persönlichkeiten in den Mittelpunkt zu stellen, sondern Lösungen für ihren Tagessport, für das Sporttreiben im Sportverein."
"Keine Zweifel an Hörman als Olympia-Delegationsleiter"
Ammon betonte dabei immer wieder, dass es nicht um einzelne Personen gehe, sondern um grundsätzliche systemische Fragen, Strukturen und Inhalte.
In einem Punkt stärkt Ammon Hörmann allerdings ganz konkret den Rücken. Trotz des offenbar recht laxen Umgangs Hörmanns mit Corona-Hygieneregeln, solle er Delegationsleiter bei den Olympischen Spielen sein:
"Da hat die Konferenz der Landessportbünde keine Zweifel, dass der DOSB-Präsident diese Delegation in Tokio anführen kann." --