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Krise beim DOSB
Landessportbünde fordern Neuwahlen beim DOSB im Dezember

Vertrauensfrage und Neuwahlen im Herbst. Das ist die Empfehlung der DOSB-Ethikkommission an die Führungsgremien. Die wollen sich aber schon im September nur einer Vertrauensfrage stellen. Die Landessportbünde haben dem heute widersprochen. Trotzdem unterstützt ihr Sprecher DOSB-Präsident Hörmann.

Jörg Ammon im Gespräch mit Maximilian Rieger |
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DOSB-Präsident Alfons Hörmann steht wegen seines Führungsstils in der Kritik (Imago Images / Einbner / Joachim Hahne)
Mehrere Stunden haben die Vertreterinnen und Vertreter der Landessportbünde über Vorwürfe an führende DOSB-Kräfte und die Empfehlungen der DOSB-Ethikkommission diskutiert. Am Ende steht fest: Die Landessportbünde lehnen den Beschluss der DOSB-Gremien ab, schon im September die Vertrauensfrage ohne Neuwahlen zu stellen. Stattdessen solle die Empfehlung der Ethikkommision vollständig umgesetzt werden und sich das DOSB-Präsidium auf der Mitgliederversammlung im Dezember neu wählen lassen.
Es brauche mehr Zeit, um die Probleme zu lösen, begründete der Präsident des Bayerischen Landes-Sportverbandes, Jörg Ammon, diese Entscheidung im Deutschlandfunk.
"Wir sagen, dass wir Zeit brauchen, bis in den Dezember 2021, um gegenseitig auch miteinander die inhaltlichen Fragestellungen lösen zu können. Die Menschen haben an uns die Erwartungshaltung nicht als allererstes Personen und Persönlichkeiten in den Mittelpunkt zu stellen, sondern Lösungen für ihren Tagessport, für das Sporttreiben im Sportverein."
Ammon lächelt in die Kamera
Jörg Ammon, Präsident des Bayerischen Landes-Sportverbandes (picture alliance/dpa | Tobias Hase)

"Keine Zweifel an Hörman als Olympia-Delegationsleiter"

Ammon betonte dabei immer wieder, dass es nicht um einzelne Personen gehe, sondern um grundsätzliche systemische Fragen, Strukturen und Inhalte.
Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), bei der offiziellen Präsentation der Outfits für die deutsche Olympia- und Paralympics-Mannschaft
De Maizière zum DOSB - "Diese ganze Atmosphäre muss enden"
Der Chef der DOSB-Ethikkommission, Thomas de Maizière, fordert im Dlf einen kulturellen Wandel im Deutschen Olympischen Sportbund. Es gebe "Verbesserungsbedarf auf allen Seiten", bei den Problemen im Verband gehe es nicht nur um das Präsidium oder den Präsidenten.
In einem Punkt stärkt Ammon Hörmann allerdings ganz konkret den Rücken. Trotz des offenbar recht laxen Umgangs Hörmanns mit Corona-Hygieneregeln, solle er Delegationsleiter bei den Olympischen Spielen sein:
"Da hat die Konferenz der Landessportbünde keine Zweifel, dass der DOSB-Präsident diese Delegation in Tokio anführen kann." --