Tennis
Kritik am Anti-Doping-System nach Deal für Sinner

Die nach Ansicht von Kritikern milde Strafe gegen den italienischen Tennisspieler Jannik Sinner sorgt für Diskussionen über den Anti-Doping-Kampf. Der Doping-Fachmann Fritz Sörgel sagte bei Sport1: "Man muss es so hart sagen: Was die WADA da gemacht hat, bedeutet das Ende des Anti-Doping-Systems in seiner bisherigen Form."

    Jannik Sinner ballt die rechte Hand zur Faust.
    Jannik Sinner (Lukas Coch / AAP / dpa / Lukas Coch)
    Lars Mortsiefer, Vorstandsvorsitzender der Nationalen Anti Doping Agentur, befürchtet, dass weitere positiv getestete Athleten künftig Vergleiche zur Strafminderung anstreben werden.

    Alexander Zverev findet Ausgang "seltsam"

    Das sieht auch Tennisprofi Novak Djokovic so. Er sagte, es gebe das Gefühl einer Vorzugsbehandlung. Anscheinend könne man den Ausgang eines Doping-Verfahrens beeinflussen, wenn man ein Topspieler sei. Alexander Zverev sprach von einem "seltsamen" Ausgang der Affäre.
    Der heutige Weltranglistenerste Jannik Sinner hatte nach einem positiven Doping-Test angegeben, dass das verbotene Mittel Clostebol bei einer Massage über die Hände eines Betreuers in seinen Körper gelangt sei. Die verantwortliche Tennis-Agentur Itia sah kein vorsätzliches Verschulden und keine Fahrlässigkeit und verzichtete auf eine Sperre. Dagegen ging die WADA zwar vor, einigte sich aber in einem Vergleich mit Sinner. Der Weltranglistenerste wurde für drei Monate gesperrt - bis zum 4. Mai. Bei den French Open, die am 25. Mai in Paris beginnen, kann er folglich antreten.
    Diese Nachricht wurde am 18.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.