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Kritik am Fastnachtssauftritt von Kramp-Karrenbauer
"Soziale Medien regen die Debatte an"

Nach ihrem Fastnachtsscherz über Toiletten für intergeschlechtliche Menschen schlägt CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer viel Kritik entgegen – vor allem in den sozialen Medien. Diese könnten Empörungswellen schneller und stärker erzeugen, sagte der Medienpsychologe Tobias Dienlin im Dlf.

Tobias Dienlin im Gespräch mit Henning Hübert |
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sitzt neben einem Narren beim "Stockacher Narrengericht".
Ein närrischer Auftritt und die Folgen – Annegret Kramp-Karrenbauer beim Narrengericht (dpa/ Patrick Seeger)
Fast eine halbe Stunde hat sich CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer in einer Rede vor dem "Stockacher Narrengericht" verteidigt, einer traditionsreichen Fastnachtveranstaltung in Süddeutschland.
Dabei fiel auch der Satz, für den Kramp-Karrenbauer heftig kritisiert wird: "Wer war denn von euch vor kurzem mal in Berlin, da seht ihr doch die Latte-Macchiato-Fraktion, die die Toiletten für das dritte Geschlecht einführen. Das ist für die Männer, die nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen oder noch sitzen müssen."
"Inhalte schneller reproduziert"
Aus Sicht des Medienpsychologen Tobias Dienlin zeige die Debatte, dass "gewisse Inhalte leichter reproduziert werden können". Das könne dazu führen, dass schnellere und stärkere Empörungswellen entstehen.
Unter dem Hashtag #AKKgate diskutieren Twitter-Nutzer den Fastnachtsscherz. Der Auftritt sorgte erst mit Verzögerung für Empörung, nachdem Videos insbesondere über die sozialen Netzwerke geteilt worden waren. "Grundsätzlich ermöglichen Social Media Einblicke in Denkweisen von anderen, so Dienlin. "Ich glaube, dass das die Diskussion anregt und auch mehr Pfeffer bekommt."