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Internationales Auschwitz-Komitee
Kritik am TV-Duell von Thüringens CDU-Spitzenkandidat Voigt mit AfD-Landeschef Höcke

Das Internationale Auschwitz Komitee kritisiert das geplante Fernsehduell zur Landtagswahl in Thüringen zwischen den Spitzenkandidaten von CDU und AfD, Voigt und Höcke. Die Diskussion ist am 11. April vorgesehen, dem Tag der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora.

    Björn Höcke (r, AfD) und Mario Voigt (l, CDU), Fraktionsvorsitzende ihrer Parteien in Thüringen sitzen im Plenarsaal des Thüringer Landtags. Die Abgeordneten wollen an diesem Tag in erster Lesung den Haushalt für 2024 beraten. Außerdem will die Opposition eine Steuersenkung gegen die rot-rot-grüne Minderheitskoalition durchsetzen.
    Die Spitzenkandidaten von CDU und AfD in Thüringen, Voigt und Höcke, sollen in einem TV-Duell am 11. April aufeinandertreffen (Archivbild). (picture alliance / dpa / Martin Schutt)
    Das Internationale Auschwitz Komitee erklärte, die Entscheidung, einer der bekanntesten Galionsfiguren rechtsextremer Hetze in Europa ausgerechnet an diesem Gedenktag einen weithin beachteten Auftritt zu ermöglichen, mute Überlebenden des Holocaust politisch völlig instinktlos und makaber an.
    Die CDU im Thüringer Landtag erklärte dagegen, der 11. April sei genau der richtige Tag für das Duell. Das Datum mahne, wohin rechtsextremes Gedankengut führe. Der private Fernsehsender Welt-TV, in dem das Duell ausgestrahlt werden soll, wies die Kritik ebenfalls zurück und teilte mit, dass sich der Sender als Debattenmedium verstehe.
    Vor der Landtagswahl in Thüringen am 1. September ist die AfD in Umfragen mit Abstand stärkste Kraft. Die Partei wird in Thüringen vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft.
    Diese Nachricht wurde am 05.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.