
FDP-Chef Lindner nannte das Publikum noch während der Sendung "Grüne Jugend". Der CDU-Bundestagsabgeordnete Luczak schrieb auf X, die Einseitigkeit des eingeladenen Publikums spotte der verfassungsrechtlich geforderten Neutralität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Hohn.
ZDF: Publikum wurde nicht gecastet
Das ZDF teilte mit, für die Sendung "Schlagabtausch" sei kein Publikum gecastet worden. Um interessierte Menschen für einen Besuch der Sendung zu gewinnen, seien im Vorfeld unter anderen auch verschiedene Berliner Institutionen kontaktiert worden. Das sei ein übliches Verfahren. Unter den kontaktierten Institutionen waren den ursprünglichen Angaben zufolge das J.F.K.-Institut für Nordamerikastudien, Politik- und Kommunikationswissenschaften der Freien Universität, die Hertie School of Governance, die Humboldt-Universität, die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, der Demographie Netzwerk e.V., der Tönissteiner Kreis und die Familienunternehmen e. V.
Die Naumann-Stiftung bestritt im Anschluss an die Mitteilung öffentlich, dass sie kontaktiert worden sei. Das ZDF korrigierte seine Angaben und erklärte, dass sowohl die Stiftung als auch der Verein Demographie Netzwerk nicht adressiert worden seien.
Interessierte Bürger konnten sich auch für die Sendung "Schlagabtausch" bewerben
Ein ZDF-Hauptstadtkorrespondent ergänzte, unter den Zuschauern seien somit viele Studenten gewesen, deren Universitäten eher links seien. Zudem könnten sich interessierte Bürger für die Sendung bewerben, führte der Sender aus.
Bei solchen Sendungen ohne direkte Publikumsbeteiligung ergebe sich daraus in der Regel eine ausgewogene Verteilung. Die politische Einstellung werde nicht abgefragt. Dass es im Verlauf der Sendung dennoch zu einseitigen Reaktionen gekommen sei, bedauere man.
Diese Nachricht wurde am 08.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.