Am Mittwoch (14.10.2020) kommen im Kanzleramt die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder zusammen, um über die Corona-Maßnahmen zu sprechen. Kanzleramtschef Helge Braun sprach im Vorfeld von einer
"historischen Dimension", die diese Zusammenkunft habe
. Dominiert wird das Treffen zweifelsohne von der Debatte um Beherbergungsverbote für Menschen, die aus Risikogebieten kommen. Nicht alle Länder setzen dieses Verbot um, einige sind dagegen, andere halten es für notwendig - allen voran Manuela Schwesig, SPD, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern. Sie will unbedingt daran festhalten.
"Unverhältnismäßigkeit zwischen den Bundesländern"
Hoteliers in ihrem Bundesland spüren die Auswirkungen schon jetzt. In ihrem Haus hätten ungefähr 30 Prozent ihre Reise abgesagt, sagte die Geschäftsführerin des Hotels The Grand in Ahrenshoop, Susann Plath, im Dlf. "Von Tag zu Tag wird es mehr." Sie war schon im Mai gegen die vom Land verhängte Oberbelegungsgrenze von 60 Prozent vor das Oberverwaltungsgericht in Greifswald gezogen und hatte dort verloren. Anschließend verließ sie mit ihrem Hotel den Branchenverband Dehoga.
Regeln sind "sehr sehr schwierig gemacht"
Woran sie sich beim Beherbergungsverbot besonders störe, sei die "Unverhältnismäßigkeit zwischen den einzelnen Bundesländern". Das führe dazu, dass ihre Gäste in andere Bundesländer reisten, "weil die Regeln sehr, sehr schwierig gemacht sind". Während man in andere Bundesländer mit einem maximal 48-Stunden-alten Negativtestergebnis einreisen darf, muss man sich in Mecklenburg-Vorpommern zusätzlich in eine mehrtätige Quarantäne begeben. Eine Lockerung dieser Maßnahme würde ihre Lage deutlich verbessern, so Plath mit Blick auf das Treffen am Mittwoch (14.10.2020). Viele ihrer Gäste hätten signalisiert, dass sie die Kosten für einen Test in Kauf nehmen würden. Denn: Nach dem Frühjahr sei es für viele auch schon das zweite Mal, dass sie keinen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern machen dürften.
"Wir wären mit einem blauen Auge davongekommen, weil es die Löcher aus dem Frühjahr noch gibt, wir den Sommer aber gut gemeistert haben. Jetzt geht es wieder in eine Richtung, wo wir sagen müssen: Es ist ein wirklich schlechtes Jahr", so Plath zur wirtschaftlichen Situation ihres Hotels.