Finanzen
Kritik an Plänen zu Steueranreizen für ausländische Fachkräfte

Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Dulger, lehnt die von der Bundesregierung geplanten Steueranreize für ausländische Fachkräfte ab. Der Vorschlag widerspreche der Gerechtigkeit und sende ein falsches innenpolitisches Signal, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Auch das Institut der deutschen Wirtschaft blickt kritisch auf die Pläne der Bundesregierung.

    Ein Arbeiter in einem Werk des deutschen Autobauers Volkswagen in Bratislava, (Archiv)
    Steueranreize für ausländische Fachkräfte? Das Institut der deutschen Wirtschaft blickt kritisch auf die Pläne der Ampel-Koalition. (imago / CTK Photo / JanxKoller)
    In einer Mitteilung heißt es, diese Steuergeschenke würden jährlich bis zu 600 Millionen Euro kosten und dabei wenig bringen. Weniger Bürokratie und kürzere Visumverfahren wären besser und wirksamer, teilte das Kölner Forschungsinstitut mit, das als arbeitgebernah gilt.

    Finanzminister Lindner verspricht Dialog

    Bundesfinanzminister Lindner von der FDP kündigte an, er werde das Gespräch suchen. Man werde nichts einführen, was von den Arbeitgebern dann nicht aktiv genutzt werde. Die Ampel-Regierung will im Zuge ihrer "Wachstumsinitiative" für Deutschland einführen, dass neu zugewanderte Fachkräfte in den ersten drei Jahren erst 30, dann 20 und im dritten Jahr dann zehn Prozent vom Bruttolohn steuerfrei stellen können.
    Kritik daran gab es auch von Arbeitnehmervertretern, etwa von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks sprach sich dagegen aus, einzelne Gruppen zu begünstigen. Auch Bundesarbeitsminister Heil von der SPD hatte im Deutschlandfunk Bedenken angemeldet. Er sagte, er sei "nicht furchtbar glücklich, weil es zu Missverständnissen führen kann".
    Diese Nachricht wurde am 23.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.