Archiv

Fußball
Kritik an Posting von Bayern-Spieler Mazraoui zum Nahost-Konflikt

Der Verteidiger des FC Bayern München, Noussair Mazraoui, ist mit Postings zum Nahost-Konflikt in die Kritik geraten.

    Die Bayern-Spieler Serge Gnabry, Noussair Mazraoui und Thomas Müller jubeln nach einem Tor.
    Noussair Mazraoui gerät in die Kritik wegen Postings zum Nahost-Konflikt. (Archivbild) (AP / Matthias Schrader)
    Der Spieler mit niederländischem und marokkanischem Pass hatte per Instragram einen kurzen Videoclip geteilt, in dem den Palästinensern ein Sieg gegen Israel gewünscht wird. Nachdem der Post für Aufsehen gesorgt hatte, äußerte sich der Fußballer gestern Abend erneut. In einer Erklärung in englischer Sprache heißt es unter anderem, er werde immer gegen alle Arten von Terrorismus, Hass und Gewalt sein. "Ich verstehe nicht, warum über mich das Gegenteil gedacht wird und warum ich mit hasserfüllten Gruppen in Verbindung gebracht werde". Vom FC Bayern gibt es bislang keine Reaktion.

    Forderungen nach Rauswurf

    Heftige Kritik kam dagegen von Politikern der Union, die den Rauswurf Mazraouis beim FC Bayern forderten: Der CDU-Bundestagsabgeordnete Ploß schrieb, er hoffe, der Verein ziehe Konsequenzen. Wer Verständnis für die furchtbaren Terrorangriffe der Hamas auf Israel besitze, habe in Deutschland nichts zu suchen. Der CSU-Parlamentarier Steininger forderte mit Blick auf den jüdischen Vereinsgründer der Bayern, Kurt Landauer, der Club dürfe dies nicht so stehen lassen und müsse Mazraou sofort entlassen. Außerdem verlangte er, die Möglichkeit einer Ausweisung des Spielers aus Deutschland zu prüfen.
    Fraglich ist, wie sich die Postings Mazraouis auf das interne Mannschaftsklima auswirken: Der Reservetorwart des FC Bayern, Daniel Peretz, ist Israeli und verbreitete gestern eine emotionale Botschaft bei Instagram, in der er Sportler aufforderte, sich gegen Terrorismus auszusprechen.

    Früherer Vorwurf der Homophobie

    Mazraoui war bei Bayern-Fans bereits im vergangenen Mai in die Kritik geraten: Er hatte den marokkanischen Nationalspieler Zakaria Aboukhlal mit einem zustimmenden Instagram-Post unterstützt, nachdem dieser sich geweigert hatte, ein T-Shirt zur Unterstützung der LGBT-Community zu tragen, Die Fans warfen Mazrauoi daraufhin Homophobie vor.
    Diese Nachricht wurde am 16.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.