Aus für Adidas
Kritik an Wechsel des DFB zu Nike

Die Ankündigung des Deutschen Fußball-Bundes, den Vertrag mit Sponsor Adidas auslaufen zu lassen und ab 2027 vom US-Konzern Nike ausgestattet zu werden, sorgt für Kritik.

    Das Logo des Deutschen Fußball-Bundes auf einem Trikot
    Noch stellt Adidas die Trikots für die DFB-Teams her. (AFP / KIRILL KUDRYAVTSEV)
    Der CDU-Vorsitzende Merz nannte das eine "unpatriotische" Entscheidung. Bayerns Ministerpräsident Söder sagte, deutscher Fußball sei Heimat pur - und kein Spielball internationaler Konzernkämpfe. Auch Bundeswirtschaftsminister Habeck, Bundesgesundheitsminister Lauterbach und Thüringens Ministerpräsident Ramelow bedauerten die Abkehr des DFB von seinem deutschen Ausrüster. Habeck sagte, er hätte sich ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht. Der DFB wird auch jetzt schon von verschiedenen internationalen Unternehmen gesponsert, unter anderem aus den USA, Italien und Österreich.

    Berichte: DFB bekommt 100 Millionen Euro jährlich von Nike

    Der DFB kündigte den Ausrüsterwechsel überraschend an. Den Angaben zufolge hat der US-Konzern das "mit Abstand beste" Angebot gemacht und auch mit seiner inhaltlichen Vision überzeugt. Der DFB soll laut Medienberichten 100 Millionen Euro pro Jahr von Nike erhalten - und damit doppelt so viel wie von Adidas.
    DFB-Schatzmeister Grundwald sagte, man sei dankbar, aufgrund des von Nike zugesagten Engagements als Verband wieder in eine wirtschaftlich stabile Zukunft blicken zu können. Das Sponsoring durch den US-Sporthersteller soll bis 2034 dauern. Nike soll in dieser Zeitspanne alle Nationalteams ausrüsten.
    Viele Jahrzehnte lang war Adidas aus dem fränkischen Herzogenaurach Ausrüster des DFB. Die Heim-EM 2024, die Frauen-EM 2025 in der Schweiz sowie die Männer-WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada werden die DFB-Teams noch mit Adidas-Trikots absolvieren. Bei der EM in diesem Sommer wohnt das DFB-Team sogar im Adidas-Quartier in Herzogenaurach. Das pinke Auswärtstrikot für das Turnier vom 14. Juni bis 14. Juli hatte zuletzt für Diskussionen gesorgt und einen starken Verkaufsstart hingelegt.

    Adidas offenbar von Entscheidung überrascht

    Adidas selbst ist offenbar vom bevorstehenden Aus überrascht worden. Das Unternehmen teilte mit, man sei am Donnerstag vom DFB über den neuen Ausrüster informiert worden.