Mit Empörung reagierten polnische Regierungsvertreter. Der weit rechtsstehende Justizminister Zbigniew Ziobro postete: "Während des Dritten Reichs produzierten die Deutschen Propagandafilme, in denen Polen als Banditen und Mörder dargestellt wurden. Heute haben sie Agnieszka Holland, die das für sie tut."
Das in Schwarz-Weiß gehaltene Drama zeigt das Schicksal einer Familie aus Syrien, die über Belarus in die EU flüchten will. Ihre Erlebnisse werden mit den Geschichten eines jungen polnischen Grenzkontrolleurs und einer Gruppe polnischer Aktivisten verknüpft. Der Film spielt größtenteils im Jahr 2021, als die Situation an der polnisch-belarussischen Grenze eskalierte: Tausende Menschen versuchten damals, illegal in die EU zu gelangen.
Die EU beschuldigte den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze gebracht zu haben, um Druck auf den Westen auszuüben.
Im Film gehen die polnischen, aber auch die belarussischen Grenzkontrolleure brutal vor. Holland macht die katastrophale Situation in erschütternden Bildern greifbar. In einem Zeitungsinterview mit dem Magazin "Newsweek" beschuldigte sie populistische Politiker in Polen und andernorts, mit einem kurzsichtigen und inhumanen Umgang mit dem Thema Migration politische Erfolge einfahren zu wollen. In Polen erscheint der Film am 22. September.
Diese Nachricht wurde am 06.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.