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Kritikergespräch
Zwei lyrische Extremisten

Gedichte als dreidimensionale Spielewelten und Lyrik, die Börsensprech mit Mythologie vermischt: Zwei der spannendsten Protagonisten der Gegenwartslyrik, Christian Schloyer und Katharina Schultens, reagieren auf die Beklemmungen des 21. Jahrhunderts. Das Kritikergespräch.

Beate Tröger und Michael Braun im Gespräch mit Insa Wilke |
    A black swan is seen at the zoo in Rabat, Morocco on July 11, 2012. AFP PHOTO / FADEL SENNA / AFP PHOTO / FADEL SENNA
    Katharina Schultens vermischt in ihrer Lyrik bekannte Metaphern mit Börsensprache, etwa mit dem schwarzen Schwan, der für unwahrscheinliche Ereignisse steht (AFP)
    Auch die Dichtung versucht, der Gegenwart gerecht zu werden. Die Komplexität der Lage verlangt nach neuen Formen und Sprachen. Katharina Schultens radikalisiert dafür ihre "Logik der Verausgabung" und führt uns zwischen die heiklen Bildbereiche und Formationen der Murmuration.
    Christian Schloyer taucht ins Computerspiel ab und löst seine Gedichte in Spielwelten auf, in denen man von Level zu Level seine eigenen Wege suchen muss. Bleibt das Gedicht dabei auf der Strecke oder erfindet es sich von Grund auf neu?
    Zwei der spannendsten Protagonisten der Gegenwartslyrik und ihre Reaktionen auf die Beklemmungen des 21. Jahrhunderts.
    Katharina Schultens: "untoter schwan"
    Kookbooks, Berlin 2017. 80 Seiten, 19,90 Euro
    Christian Schloyer: "JUMP'N'RUN"
    Gedichte. poetenladen , Leipzig 2017. 160 Seiten, 21,80 Euro