Nach Auszählung fast aller Stimmen kommt die 46-jährige Grabar-Kitarovic auf etwa 50,5 Prozent der Stimmen. Josipovic dagegen kann nur 49,5 Prozent für sich verbuchen.
Die ehemalige Außenministerin Grabar-Kitarovic war für die konservative Oppositionspartei HDZ angetreten und als Außenseiterin in das Rennen um das Präsidentenamt gegangen. Alle Umfragen hatten in der ersten Runde vor zwei Wochen einen deutlichen Vorsprung für den amtierenden Präsidenten Josipovic vorhergesagt - am Ende konnte er sich aber nur mit einer ganz knappen Mehrheit durchsetzen. Eine Stichwahl wurde nötig.
Ein Land in der Krise
Der Präsident nimmt in Kroatien vor allem repräsentative Aufgaben wahr. Beobachter gehen aber davon aus, dass ein Sieg der Konservativen sich auch auf die Parlamentswahl Ende des Jahres auswirken könnte. Auch im benachbarten Bosnien-Herzegowina konnte ein Teil der Menschen abstimmen - dort lebt eine kroatische Minderheit.
Kroatien geht es wirtschaftlich schlecht. Das Land steckt seit 2008 nahezu pausenlos in einer Rezession, die Arbeitslosigkeit liegt bei 20 Prozent - bei den jungen Leuten ist sogar rund jeder Zweite ohne Stelle.