Massenhafte Auswanderung
Kubas Bevölkerung in drei Jahren um zehn Prozent zurückgegangen

In Kuba leben rund zehn Prozent weniger Menschen als vor drei Jahren.

21.07.2024
    Die kubanische Flagge weht im Wind.
    Gut eine Million Einwohner hätten das Land seit 2021 verlassen, hieß es. (picture alliance / Bildagentur-online / Sunny Celeste)
    Grund ist die massenhafte Auswanderung, wie die Statistikbehörde ONEI im Parlament in Havanna mitteilte. Gut eine Million Einwohner hätten das Land seit 2021 verlassen, hieß es. Hinzu komme eine negative Geburtenbilanz. Ende vergangenen Jahres hatte Kuba demnach nur noch etwas mehr als zehn Millionen Einwohner. Einen Großteil der Auswanderer zieht es in die USA.
    Gestern hatte das Parlament ein neues Migrationsgesetz verabschiedet. Es sieht unter anderem vor, dass Kubaner nicht mehr bestimmte Bürger- und Eigentumsrechte verlieren, wenn sie sich länger als zwei Jahre am Stück im Ausland aufhalten. Allerdings kann ihnen die Ausreise oder die Rückreise aus Gründen des "öffentlichen Interesses" verboten werden.
    Kuba macht eine schwere Wirtschaftskrise durch. Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoff sind knapp und die Inflation ist hoch. Die Tourismus-Branche hat sich seit Corona kaum erholt. Hinzu kommt die staatliche Repression. Menschenrechtler zählen mehr als 1.100 politische Gefangene.
    Diese Nachricht wurde am 20.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.