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Energiesicherheit
Kühnert (SPD): AKW-Weiterbetrieb "unideologisch" diskutieren

SPD-Generalsekretär Kühnert hat Vorwürfe zurückgewiesen, die Bundesregierung sträube sich aus ideologischen Gründen gegen eine Laufzeitverlängerung der letzten Atomkraftwerke in Deutschland. Kühnert sagte im Deutschlandfunk, wenn es einen längeren Weiterbetrieb gebe, dann nur auf Grundlage von Erkenntnissen.

    Der SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert.
    Der SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert (Michael Kappeler/dpa )
    Im Frühjahr habe es einen ersten Stresstest für die Energieversorgung gegeben. Der habe gezeigt, dass man die letzten drei Meiler nicht brauche. Nun plane die Bundesregierung einen weiteren Stresstest im Herbst. Kühnert betonte, das zeige, wie unideologisch man sei. Das gesamte Interview können Sie hier nachlesen.

    Fahimi (DGB) gegen längere AKW-Laufzeiten

    Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Fahimi, sprach sich gegen längere AKW-Laufzeiten aus. Sie sagte den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft, es drohten keine Probleme bei der Stromerzeugung, sondern im Wärmemarkt. Atomkraftwerke böten da keine Lösung. Auch die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Hasselmann, hatte sich noch einmal gegen eine Laufzeitverlängerung ausgesprochen.

    FDP gegen "Kuhhandel"

    Gestern hatte FDP-Fraktionschef Dürr es abgelehnt, im Gegenzug für verlängerte Laufzeiten der verbliebenen Atomkraftwerke ein Tempolimit einzuführen. Dürr sagte der Deutschen Presse-Agentur, man müsse alles tun, um die drohende Gaslücke zu schließen. Die Verlängerung der AKW-Laufzeiten könne einen nennenswerten Beitrag leisten, das Tempolimit nicht. Unions-Fraktionsvize Spahn (CDU) hatte der Bundesregierung im ARD-Fernsehen angeboten, für eine vorübergehende Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke die Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen zu unterstützen.
    Diese Nachricht wurde am 19.07.2022 im Programm Deutschlandfunk gesendet.